Größte Heuschreckenplage der vergangenen 15 Jahre
12 Staaten vereinen Kräfte gegen gefräßige Schädlinge
12 westafrikanische Staaten arbeiten nun gemeinsam im Kampf gegen die Heuschreckenplage, die weite Landstriche vernichtet, berichtete BBC-Online. Die Verhandlungen wurden von der senegalesischen Regierung gestartet, nachdem die Heuschrecken nun auch in den Küstenstädten aufgetaucht waren.
„Nur militärisches Eingreifen kann das Schlimmste verhindern“, so der senegalesische Präsident Abdoulaye Wade. Wade vergleicht die Militäraktion mit einem wirklichen und hart geführten Krieg. In dem Gespräch konnte der Staatschef gemeinsam mit elf anderen Staaten einen 15-Punkte-Plan gegen die Insektenplage erarbeiten. So wird ab sofort mit dem Einsatz von Insektiziden an fünf Basisstationen in den am stärksten betroffenen Gebieten begonnen.
Kritik kam seitens der Regierung von Gambia, denn es sei bereits zu spät die Hungersnot abzuwälzen, so Landwirtschaftsminister Sulayman Mboob. Gute Niederschläge und optimale Temperaturen haben zur größten Heuschreckenplage der vergangenen 15 Jahre geführt. Mehr als zwei Mio. Hektar junger Pflanzen sind bedroht, nur drei Prozent wurden bisher besprüht. Wade hat in seiner Ansprache auch die internationale Staatengemeinschaft um Hilfe gerufen. „Wir brauchen dringend Flugzeuge und Insektizide, nicht Geld“, so der Staatschef. Von den benötigten 100 Mio. Dollar sind erst 37 Mio. von internationalen Gebern an die Welternährungsorganisation FAO im Kampf gegen die Insekten lukriert worden.
Die Wüstenheuschrecken sind aufgrund ihrer kurzen Brutzeit und dem Erreichen der vollen Lebensgröße in nur drei Wochen eine extreme Bedrohung. Die Tiere sind außerdem in der Lage über große Strecken zu fliegen. Die FAO befürchtet, das nun auch Gebiete, die bisher verschont blieben, von der Plage heimgesucht werden. Betroffen davon wären die Staaten Mauretanien, Senegal, Gambia oder im Falle einer Richtungsänderung Nord-Nigeria. Derzeit sind auch die Staaten Mali, Niger und Tschad betroffen. Nach Angaben der FAO liege das Hauptziel derzeit dabei, soviel wie möglich zu retten, um so einer weiteren Katastrophe vorzubeugen.
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