Wirkungsweise und Verbleib von pflanzlichen Futterzusatzstoffe noch unerforscht

Die Verwendung pflanzlicher Futterzusatzstoffe in der Tierernährung stößt auf zunehmendes Interesse. Wie sieht es aber mit den wissenschaftlichen Überprüfungen hinsichtlich der tatsächlichen Wirksamkeit sowie des Verbleibs im Tierkörper aus?

Am Institut für Tierernährung und Stoffwechselphysiologie der Universität Kiel wurden in einer Dissertation mögliche Effekte eines pflanzlichen Futterzusatzstoffes an laktierenden Sauen und wachsenden Schweinen untersucht.

Leit- und Wirksubstanz des Futterzusatzstoffes war das Alkaloid Sanguinarin. Der Futterzusatz führte bei Sauen der 2. Laktation zu einer tendenziellen Verbesserung des Wurfwachstums. Bei primiparen Sauen (nach dem 1. Wurf) war der Futterverbrauch reduziert, ohne dass dies negative Leistungsauswirkungen hatte. Aminosäurenanalysen im Blut deuteten auf eine höhere Verfügbarkeit von Lysin und Tryptophan hin. Die Stickstoff (N)-Bilanzstudie der wachsenden Schweine ließ aber keinen Effekt des Futterzusatzes auf die N-Retention erkennen. In einem Versuch bei ad libitum-Fütterung waren allerdings sowohl die täglichen Zunahmen um drei Prozent verbessert als auch die N-Retention. Sanguinarin konnte ohne größeren apparativen und zeitlichen Aufwand im Futterzusatzstoff, in Alleinfuttermitteln sowie in Blut und Kot nachgewiesen werden. Nach oraler Aufnahme wurde Sanguinarin in geringer Konzentration aus dem Verdauungstrakt absorbiert und unverändert mit dem Kot ausgeschieden, was auf eine nur geringe systemische Verfügbarkeit des Wirkstoffes hindeutet.

Als Fazit dieser Studie ergibt sich, dass pflanzliche Futterzusatzstoffe derzeit noch unzureichend erforscht und weitere wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Themenkomplex unerlässlich sind.

Media Contact

Dr. Sigrid Baars aid infodienst

Weitere Informationen:

http://www.aid.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Schimpanse in einem tropischen Wald, der genetische Anpassungen zum Überleben zeigt.

Parallele Pfade: Das Verständnis von Malariaresistenz bei Schimpansen und Menschen

Die nächsten Verwandten des Menschen passen sich genetisch an Lebensräume und Infektionen an Überleben des am besten Angepassten: Genetische Anpassungen bei Schimpansen aufgedeckt Görlitz, 10.01.2025. Schimpansen verfügen über genetische Anpassungen,…

Ballaststoffreiche Lebensmittel fördern Darmgesundheit und Antikrebswirkung

Du bist, was du isst – Stanford-Studie verbindet Ballaststoffe mit Modulation von Anti-Krebs-Genen

Die Ballaststofflücke: Ein wachsendes Problem in der amerikanischen Ernährung Ballaststoffe sind bekanntlich ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung, doch weniger als 10 % der Amerikaner konsumieren die empfohlene Mindestmenge. Eine…

RNA-bindendes Protein RbpB reguliert den Stoffwechsel der Darmmikrobiota in Bacteroides thetaiotaomicron.

Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl – RNA-Protein-Entdeckung für eine bessere Immunität

HIRI-Forscher entschlüsseln Kontrollmechanismen der Polysaccharidverwertung in Bacteroides thetaiotaomicron. Forschende des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg haben ein Protein sowie eine Gruppe kleiner Ribonukleinsäuren (sRNAs) in…