Tränkwasserdesinfektion in landwirtschaftlichen Betrieben

Die Ausrichtung der deutschen Agrarpolitik auf die Stärkung des Umweltschutzes, Tierschutzes und vor allem der Lebensmittelsicherheit ist eine Herausforderung, der sich Wissenschaft, Industrie und Landwirte stellen müssen. Im Hinblick auf die Tiergesundheit landwirtschaftlicher Nutztiere, auch unter dem Aspekt des Verbotes der antibiotischen Leistungsförderer, kommt der Futter- und Stallhygiene eine steigende Bedeutung zu. Dabei wird oftmals dem Tränkwasser eine zu geringe Beachtung geschenkt.

Zur Untersuchung der Wirksamkeit einer Tränkwasserdesinfektion bei landwirtschaftlichen Nutztieren wurden im Institut für Tierernährung der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig Versuche durchgeführt. Partner bei diesen Versuchen war die Firma eco-wasser GmbH, Wathlingen, die eine technisch einfache aber wirksame Vorrichtung zur Desinfektion von Tränkwasser entwickelt hat. Gefördert wurde das Projekt durch das Land Niedersachsen. Die Vorrichtung kann sehr einfach in das bestehende Leitungssystem der Tränkwasserversorgung eingebaut werden. Ziel ist es dabei, den Keimgehalt des Tränkwassers zu minimieren, ohne die anderen Eigenschaften des Wassers hinsichtlich der Wasserqualität zu beeinflussen. Dies erfolgt durch die gezielte Dosierung einer mittels Elektrolyseverfahren erzeugten Hypochloritlösung in das Tränkwasserverteilsystem. Die Vorrichtung arbeitet vollautomatisch und ohne Einsatz von Chlorgas.

Aus den Versuchsergebnissen ergibt sich die Schlussfolgerung, dass der Einsatz eines solchen Systems zur Tränkwasserdesinfektion vermutlich dort günstige Effekte bewirken könnte, wo die Bedingungen eine deutliche Verbesserung der Keimsituation bzw. eine andauernde Stabilisierung der Wasserqualität erwarten lassen. Das ist der Fall bei:
o Weidetränken aus Vorratsbehältern, die längere Zeit auf der Weide verbleiben.
o Tränkwasser, das nicht aus dem Trinkwassersystem kommt.
o Tränksystemen mit einem ungünstigen Verhältnis von Volumen und Verbrauch.

Kontakt:

Dr. Andreas Berk
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)
Institut für Tierernährung
Bundesallee 50, 38116 Braunschweig
E-Mail: andreas.berk@fal.de

Media Contact

Margit Fink idw

Weitere Informationen:

http://www.fal.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Schimpanse in einem tropischen Wald, der genetische Anpassungen zum Überleben zeigt.

Parallele Pfade: Das Verständnis von Malariaresistenz bei Schimpansen und Menschen

Die nächsten Verwandten des Menschen passen sich genetisch an Lebensräume und Infektionen an Überleben des am besten Angepassten: Genetische Anpassungen bei Schimpansen aufgedeckt Görlitz, 10.01.2025. Schimpansen verfügen über genetische Anpassungen,…

Ballaststoffreiche Lebensmittel fördern Darmgesundheit und Antikrebswirkung

Du bist, was du isst – Stanford-Studie verbindet Ballaststoffe mit Modulation von Anti-Krebs-Genen

Die Ballaststofflücke: Ein wachsendes Problem in der amerikanischen Ernährung Ballaststoffe sind bekanntlich ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung, doch weniger als 10 % der Amerikaner konsumieren die empfohlene Mindestmenge. Eine…

RNA-bindendes Protein RbpB reguliert den Stoffwechsel der Darmmikrobiota in Bacteroides thetaiotaomicron.

Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl – RNA-Protein-Entdeckung für eine bessere Immunität

HIRI-Forscher entschlüsseln Kontrollmechanismen der Polysaccharidverwertung in Bacteroides thetaiotaomicron. Forschende des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg haben ein Protein sowie eine Gruppe kleiner Ribonukleinsäuren (sRNAs) in…