Zikaden düngen Wälder – Zyklisches Auftreten notwendig für Ökosystem
Die große Zikaden-Invasion, die in den östlichen US-Bundesstaaten Tennessee und Kentucky aufgetreten ist, ist für das Ökosystem des Waldes wichtig. Zu diesem Schluss kommt ein Forscherteam der University of California in Davis im Wissenschaftsmagazin Nature. Die toten Insekten liefern nämlich wertvolle Nährstoffe für die Waldböden.
Alle 17 Jahre treten die Zikaden der Spezies Magicicada in Massen auf und bevölkern große Flächen der östlichen US-Bundesstaaten. Obwohl sie in den Städten alles andere als willkommen sind, spielen sie in den Ökosystemen offensichtlich eine wichtige Rolle. Erst im Frühling 2004 kam es erneut zu einer solchen Invasion, bei der bis zu 300 Tiere pro Quadratmeter auftraten (pte berichtete http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=040514015 ). Wissenschaftlern war schon zuvor aufgefallen, dass in den Jahren nach der Zikadeninvasion die Stickstoffwerte in den Blättern der Bäume extrem anstiegen. Stickstoff ist aber ein Hemmfaktor im Pflanzenwachstum.
Der kalifornische Forscher Louie Yang fand heraus, dass etwa ein Monat nachdem die Zikaden verendeten die Zahl an Bodenbakterien und Pilzen quasi explodierte. Die Stickstoff- und Ammonium-Werte stiegen teilweise um das Dreifache an. Inn Versuchen mit der Amerikanischen Glockenblume fand Yang heraus, dass die Stickstoffmengen in den Blättern um 12 Prozent höher lagen und die Samen um neun Prozent größer waren als in Pflanzen, die ohne Zikaden wuchsen. Die neuen Erkenntnisse zeigen, dass die Zikaden, die ebenso wie Heuschrecken große Mengen an Pflanzen fressen, nicht notwendigerweise nur Schäden anrichten. Ähnliche „Ressourcenimpulse“ sind auch in anderen Ökosystemen bekannt: so gibt es auch nach den El-Nino-Regenfällen einen dramatischen Anstieg an Pflanzenwachstum.
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