Stärkere Holznutzung macht den Wald vitaler

Deutschland hat die größten zu nutzenden Holzvorräte in Europa

„Der derzeitige Zustand des Waldes darf nicht zu falschen Schlussfolgerungen führen“, warnt Dirk Alfter, Vorstandsvorsitzender des Holzabsatzfonds in Bonn, anlässlich der Veröffentlichung des Waldzustandberichts 2004. Eine Einschränkung der Bewirtschaftung zur Schonung der Wälder wäre der falsche Weg. „Eine ’Schonung’ würde nicht zu einer Verbesserung des Waldzustandes führen, sondern nur zu einer weiteren Verschlechterung“, erläutert Dr. Heino Polley, Wissenschaftlicher Direktor der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft am Institut für Forstökologie und Walderfassung in Eberswalde, das sowohl am Waldzustandsbericht als auch an der kürzlich veröffentlichten Bundeswaldinventur beteiligt ist.

Durch nachhaltige Pflege und Bewirtschaftung ist die Waldfläche seit 1987 in den alten Bundesländern um jährlich 3.500 Hektar gewachsen. Das waren bis zum Jahr 2002 insgesamt 52.500 Hektar – eine Fläche, die fast so groß ist wie die Ferieninsel Ibiza. Gleichzeitig sind die Holzvorräte auf 320 Kubikmeter pro Hektar angestiegen. Jährlich wachsen ca. 80 Millionen Kubikmeter Holz heran, das industriell verwendet werden kann. Tatsächlich werden derzeit jedoch nur rund 50 Millionen Kubikmeter genutzt. Die aktuelle Bundeswaldinventur hat gezeigt, dass Deutschland mit insgesamt fast 3,4 Milliarden Kubikmetern die größten Holzvorräte in ganz Europa hat – sogar mehr als die klassischen Holzländer in Skandinavien. „Das ist ein ökologisches und ökonomisches Potenzial, das es zu erschließen und zu nutzen gilt“, so Alfter. Eine stärkere Holzverwendung würde dem Wald helfen, vitaler zu werden und Stressfaktoren wie extreme Trockenheit besser zu verkraften. Und sie würde der heimischen Forst- und Holzwirtschaft neuen Auftrieb geben. Die Forst- und Holzwirtschaft gehört mit einem Umsatz von mehr als 100 Milliarden Euro und rund 1,1 Millionen Beschäftigen schon heute zu den bedeutendsten Industriebranchen und größten Arbeitgebern in Deutschland.

Media Contact

Lars Langhans Holzabsatzfonds

Weitere Informationen:

http://www.holzabsatzfonds.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Schimpanse in einem tropischen Wald, der genetische Anpassungen zum Überleben zeigt.

Parallele Pfade: Das Verständnis von Malariaresistenz bei Schimpansen und Menschen

Die nächsten Verwandten des Menschen passen sich genetisch an Lebensräume und Infektionen an Überleben des am besten Angepassten: Genetische Anpassungen bei Schimpansen aufgedeckt Görlitz, 10.01.2025. Schimpansen verfügen über genetische Anpassungen,…

Ballaststoffreiche Lebensmittel fördern Darmgesundheit und Antikrebswirkung

Du bist, was du isst – Stanford-Studie verbindet Ballaststoffe mit Modulation von Anti-Krebs-Genen

Die Ballaststofflücke: Ein wachsendes Problem in der amerikanischen Ernährung Ballaststoffe sind bekanntlich ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung, doch weniger als 10 % der Amerikaner konsumieren die empfohlene Mindestmenge. Eine…

RNA-bindendes Protein RbpB reguliert den Stoffwechsel der Darmmikrobiota in Bacteroides thetaiotaomicron.

Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl – RNA-Protein-Entdeckung für eine bessere Immunität

HIRI-Forscher entschlüsseln Kontrollmechanismen der Polysaccharidverwertung in Bacteroides thetaiotaomicron. Forschende des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg haben ein Protein sowie eine Gruppe kleiner Ribonukleinsäuren (sRNAs) in…