Landwirte ackern nicht länger allein: Individuelle Hilfe aus dem Internet

Interaktives Informationsnetz „ISIP“ berät Bauern online – Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst – DBU förderte mit 2,6 Millionen Euro

Was tun gegen den Kartoffelkäfer? Wie viel Dünger brauchen die Pflanzen? Alltagsfragen für Landwirte, auf die ISIP (Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion) eine Antwort weiß. Das unabhängige Online-Beratungsangebot für Bauern bündelt neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und gibt individuelle Tipps für einen umweltfreundlichen Anbau. Gefördert wurde ISIP von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). „Nach Abschluss des Anschubfinanzierung können wir eine erste positive Bilanz ziehen“, so DBU-Experte Prof. Dr. Werner Wahmhoff heute vor Journalisten. „Die Grundlagen sind hervorragend.“ Nun werde das Angebot Stück für Stück ausgebaut. ISIP-Geschäftsführer Dr. Manfred Röhrig nannte als Beispiel die neue Rubrik „Mein ISIP“, die unter anderem einen Benachrichtigungsservice enthalte. Seit heute können Nutzer zudem eine Sieben-Tage-Vohersage des Deutschen Wetterdienstes abrufen.

„Mit derzeit zehn Simulationsmodellen und Daten von mehr als tausend Beobachtungsflächen bei Getreide, Grünland, Kartoffeln, Raps und Zuckerrüben bietet ISIP aktuelle Informationen zu saisonalen Problemstellungen der Pflanzenproduktion“, sagte Röhrig. Ergänzt würden diese Entscheidungshilfen durch eine umfassende Datenbank mit Grundlagenwissen und Standardempfehlungen.

„Dank seiner interaktiven Beratung ist ISIP einmalig in Deutschland“, erläuterte Wahmhoff. „Der Landwirt gibt beispielsweise die angebauten Pflanzensorten oder den Aussaattermin an. ISIP verknüpft diese Informationen mit aktuellen externen Daten und gibt Empfehlungen – etwa, ob oder wann Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig sind. So kann der Nutzer die ökonomischste und zugleich umweltfreundlichste Maßnahme auswählen.“ Zudem könnten Berater in den Regionen die Landwirte online informieren, wenn sie auf ihren Feldern Schädlinge entdeckten. „Benachbarte Bauern können so rechtzeitig Schutzmaßnahmen treffen.“

Zum Zugriff auf das ISIP-Portal ist ein Passwort erforderlich, das Interessenten unter www.isip.de, bei Landwirtschaftskammern oder Pflanzenschutzämtern erhalten. „Die Gebühren sind regional unterschiedlich, da ein ISIP-Zugang häufig in Verbindung mit anderen Beratungsleistungen angeboten wird“, erklärte Ludwig Hanebrink, Direktor der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die Jahresgebühr für ISIP allein liege für Landwirte bei 70 Euro. „Registrierte Nutzer können für einzelne Felder individuelle Daten zugriffsgeschützt speichern. Sie werden mit tagesaktuellen Wetterdaten verknüpft, um spezifische Prognosen für jedes einzelne Feld zu berechnen“, ergänzte Röhrig. Die Ergebnisse erhält der Landwirt per E-Mail oder SMS.

Zurzeit können Prognosen zum Beispiel für den Entwicklungsverlauf von Wintergetreide oder zur Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln abgegeben werden. Dr. Bernd Böhmer, Leiter des Pflanzenschutzamtes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und ISIP-Fachbeiratsvorsitzender: „Mehrere Forschungsprojekte arbeiten an neuen Modellen, die den ISIP-Nutzern zur Verfügung gestellt werden sollen.“ So wird derzeit gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst unter anderem an einer wettergestützten Prognose für den Falschen Mehltau an Zwiebeln getüftelt.

„Ein qualitativ so hochwertiges Beratungsangebot wie ISIP können nur die Landwirtschaftskammern und Bundesländer gemeinsam bereitstellen“, so Kammerdirektor Hanebrink. Dies hätten immer mehr Länder erkannt, so dass ISIP nun von den Landwirtschaftskammern Nordrhein-Westfalen, Hannover und Weser-Ems sowie den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen getragen werde. „Damit ist die Zukunft des Portals finanziell gesichert.“

Ansprechpartner für weitere Informationen: Dr. Reinhard Sander, ISIP e.V., Tel.: (0671) 820-430, Fax: -402, sander@isip.de

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Franz-Georg Elpers presseportal

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de http://www.isip.de

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