Fressverhalten von Milchkühen untersucht
Süßeres Gras steigert nicht die Futteraufnahme, senkt aber den Ammoniakgehalt
In einer Doktorarbeit an der niederländischen Universität Wageningen wurden das Fressverhalten von Kühen, die Futteraufnahme von Deutschem Weidelgras (Ryegras) und die Pansenpassage untersucht. Milchkühe erhielten zwei Jahre lang geschnittenes Gras im Stall, danach konnten sie zwei Jahre auf verschiedenen Weiden grasen. Daneben erhielten sie jeweils zwei Wochen lang bestimmte Weidelgrassorten mit jeweils unterschiedlichem Zuckergehalt zur unbegrenzten Aufnahme. Für die Ergebnisse wurden vom Weidelgras der Gehalt an wasserlöslichen Kohlehydraten (WSC) sowie die Zellwandverdaulichkeit ausgewertet. Die bisherige Ansicht, dass die Motivation zur Futteraufnahme durch die Schmackhaftigkeit – ausgedrückt im Gehalt an Zucker bzw. wasserlöslichen Kohlehydraten (WSC) – gesteigert werden könne, konnte nicht bestätigt werden. So erhöhten Grasproben mit hohen WSC-Gehalten nicht die Futteraufnahme. Die Unterschiede hinsichtlich der Verdaulichkeit der Zellwände der verschiedenen Weidelgrassorten waren nur sehr gering und beeinflussten kaum die Futteraufnahme.
Grasende Milchkühe fressen hauptsächlich zu drei bestimmten Zeiten, morgens, mittags und abends jeweils etwa eine Stunde lang. Interessanterweise dauert die Abendmahlzeit länger als die anderen. Die entsprechenden Beobachtungen zur Pansenfüllung ergaben, daß der Pansen nur um Mitternacht ganz gefüllt war; während des Tages dagegen stellten die Tiere das Fressen bereits ein, bevor der Pansen voll war. Die Gründe hierfür sollen noch weiter untersucht werden.
Weiter wurde beobachtet, dass mit höherem Zuckergehalt des Grases sowohl der Ammoniakgehalt im Pansen als auch der Harnstoffgehalt in der Milch zurückgingen. Die Fettsäurezusammensetzung des Milchfetts war günstiger, wenn die Tiere auf der Weide frisches Gras fraßen – verglichen mit solchen, die Silage erhielten.
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