Gesunde Kartoffeln durch gezielte Belichtung
Im ökologischen Landbau kommt es besonders auf gesundes Saat- und Pflanzgut an. Kartoffeln werden normalerweise möglichst dunkel gelagert. Licht kann aber den Glykoalkaloidgehalt in den Knollen erhöhen. Diese Inhaltsstoffe sind für antibiotische Reaktionen und die Abwehr von Fraßschäden verantwortlich. In einem Forschungsprojekt im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau, das an der Universität Göttingen durchgeführt wurde, sollte geprüft werden, wie die Qualität von Saatkartoffeln durch gezielte Belichtung gefördert werden kann. Um den Entwicklungsverlauf der Pflanzen zu unterstützen wurden die Knollen vor dem Legen gezielt mit Licht unterschiedlicher Spektren behandelt. Die Belichtung führte zu einem höheren Glykoalkaloidgehalt, wodurch der Erregerbefall auf den Knollen verringert wurde.
Mit Hochdruck-Quecksilberdampf-Lampen und Hochdruck-Natriumdampf-Lampen wurden die besten Ergebnisse erzielt. Vierzehntägige Belichtung hat den Befall mit Rhizoctonia solani (Wurzeltöterkrankheit) auf der Knollenoberfläche deutlich reduziert. Auch wurde die Befallsstärke von Helminthosporium solani (Silberschorf) deutlich verringert, allerdings nicht die Befallshäufigkeit. Licht mit höherem Blauanteil reduzierte den Befall mit Erwinia ssp. (Auslöser von Schleimkrankheit, Ringfäule und Knollennassfäule). Diese ersten Versuche mit verschiedener Belichtung sind Erfolg versprechend, sollen jedoch zur Optimierung des Verfahrens noch weiter geführt werden.
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