33.000 Mäuse als Mitarbeiter
Neuer ForschungsReport erschienen
Über eine beeindruckende Zahl von Mitarbeitern verfügt das Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) in Dummerstorf: Neben rund 70 Wissenschaftlern sind 300 Rinder, 400 Schweine und bis zu 33.000 Labormäuse im Dienste der Forschung tätig. Die Mäuse dienen als Modelltiere für die Tierzucht. Über Ergebnisse, die bei vergleichbaren Versuchen mit Rindern gut 600 Jahre gedauert hätten, schreiben Ulla Renne und Martina Langhammer in der neuesten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „ForschungsReport“.
In der Ausgabe 2/2001 des ForschungsReports geht es neben dem Thema Tierzucht auch über neue technische Entwicklungen in der Tierhaltung sowie über das weite Feld des Tierschutzes bei landwirtschaftlichen Nutztieren. Auch der Frage, was sich hinter Markenfleischprogrammen verbirgt – Qualitätsfleisch oder heiße Luft -, wird nachgegangen.
Überraschende Fakten zu den Früchten des Meeres liefert ein Beitrag aus Hamburg: Beim Fischfang ist in Deutschland nicht die Hochseefischerei der wirtschaftlich bedeutendste Fischereizweig, vielmehr sind es die vielen kleinen Kutter der Küstenfischerei. Fast die Hälfte des Gesamterlöses der angelandeten Meerestiere wird durch Krabben (Garnelen) erwirtschaftet. Doch neben dem Menschen sind auch zahlreiche Raubfische wie Kabeljau, Wittling und Scholle hinter den Kleinkrebsen her. Die Jugendstadien dieser Fische nutzen im Sommer das nahrungsreiche, warme Wasser des Wattenmeeres als Aufwuchsgebiet. Bis zu vierzig Fischarten sind dort zu finden. Thomas Neudecker von der Bundesforschungsanstalt für Fischerei gibt Einblicke in ein faszinierendes marines Ökosystem.
Holzmöbel liegen im Trend. Besonders Buchenholz wird aufgrund seiner gleichmäßigen Struktur und relativ hellen Farbe gern verarbeitet. Häufig treten aber Holzverfärbungen auf, die teils natürlichen Ursprungs sind, aber auch durch falsche Lagerung oder unsachgemäße Behandlung bei der Verarbeitung entstehen. In einem interdisziplinären Forschungsprojekt sind Wissenschaftler der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft (BFH) und der Universität Hamburg der Problematik auf den Grund gegangen. Sie fanden zum Beispiel heraus, dass bestimmte, nach dem Einschlag auftretende graubraune Verfärbungen durch Sauerstoff verursacht werden, der in noch lebende Speicherzellen eindringt, dort die Bildung farbgebender phenolischer Verbindungen anregt und zu Gefäßverschlüssen führt. Werden Buchen in den Wintermonaten gefällt, sinkt das Risiko dieser Verfärbung, weil die Stoffwechselaktivität der Zellen aufgrund der niedrigen Temperaturen reduziert ist.
Der nächste Sommer kommt bestimmt – und mit ihm die Kastanien-Miniermotte. Wenn Biergartenbesucher schon im August an den Herbst erinnert werden, liegt das an den Larven dieses Kleinschmetterlings, welche die Kastanienblätter zum vorzeitigen Welken bringen. Leo Pehl und Alfred Wulf von der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) stellen den erst 1984 entdecken Schädling vor und diskutieren verschiedene – bislang noch nicht sehr erfolgversprechende – Bekämpfungsmöglichkeiten.
Der ForschungsReport wird vom Senat der Bundesforschungsanstalten herausgegeben und berichtet in allgemein verständlicher Form über aktuelle Projekte aus den Forschungseinrichtungen des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Die neue Ausgabe 2/2001 kann bei der Geschäftsstelle des Senats in Braunschweig kostenlos bezogen werden (Tel.: 0531 / 299-3396, E-Mail: senat@bba.de ).
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