Integrierter Rapsanbau – Bienen als "Flying Doctors"

Die Bekämpfung erfolgt heute mit breitwirksamen Insektiziden, die bei häufiger Anwendung nicht nur Resistenzen bei den Schädlingen, sondern auch die Artenvielfalt im Rapsbestand vermindern. Insektenpathogene Pilze wie Metarhizium anisopliae sind wichtige natürliche Regulatoren von Insektenpopulationen. In Honigbienen haben britische Wissenschaftler wirksame Vektoren für den Transport der Pilzsporen zu den Rapsblüten gefunden. Sie fliegen im Mai vorwiegend Rapsblüten an, um Nektar und Pollen zu sammeln. Dazu werden vor der Ausflugöffnung der Bienenstöcke Schalen aufgestellt, die Pilzsporen enthalten. Beim Verlassen der Stöcke beladen sich die Bienen mit den Sporen und transportieren sie zu den Rapsblüten. Dort infizieren sich die Rapsschädlinge dann mit dem Pilz.

Während des „International Symposium on Integrated Pest Management in Oilseed Rape“ in Göttingen stellte Dr. Ingrid Williams die Ergebnisse von Halbfreilandversuchen in Großbritannien (Rothamsted Research) vor. Vor allem bei dem Rapsglanzkäfer konnten Mortalitätsraten von über 90 % erreicht werden; beim Kohlschotenrüssler lagen die entsprechenden Werte bei rund 80 %. Eine Steigerung der Effektivität erhoffen sich die Wissenschaftler von der Kombination dieser Methode mit der Einsaat früh blühender Raps- oder Rübsensorten im Randstreifen als Fangpflanzen. Dort könnten sich sowohl Bienen als auch Schädlinge frühzeitig konzentrieren lassen, eine Weitergabe der Pilzsporen wäre somit einfacher.

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Dr. Ute Zöllner aid infodienst

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