Trockenwerke produzieren sicheres Futter

Trockengrün etwa aus Luzerne, Klee oder Kleegras wird wegen seiner leichten Verdaulichkeit und wertvollen Inhaltsstoffe gezielt zur Gesunderhaltung der Tiere in den langen Wintermonaten, beispielsweise in der Milchviehhaltung, eingesetzt.

Noch 2002 alarmierten jedoch Meldungen über erhöhte Dioxingehalte in Futtermittelproben die Verbraucher. Diese Schadstoffe können über kontaminierte Futtermittel, das an Tiere verfüttert wird, in die Nahrungskette gelangen. Sie sind dann in den tierischen Lebensmitteln, beispielsweise Milch, Fleisch oder Eiern, enthalten. Nach heutiger Erkenntnis waren die damals gefundenen erhöhten Dioxingehalte auf die Verwendung nicht genehmigter Brennstoffe zurück zu führen. Der Gesetzgeber reagierte mit einer Verschärfung des Futtermittelrechts. Danach müssen Trocknungsanlagen, in denen Grünfutter unter direkter Einwirkung der Verbrennungsgase getrocknet wird, bei der zuständigen Behörde registriert sein. Darüber hinaus unterliegen sie einer strengen Begutachtung durch Sachverständige.

Zum Thema Qualitätssicherung bei der Grünfuttertrocknung hatte das ATB im Juni Akteure aus Politik, Forschung und Praxis zu einem Workshop nach Potsdam-Bornim geladen.

Die Experten zogen dabei eine positive Bilanz: Es wurden bereits zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Futterqualität in die Praxis umgesetzt. In keinem Fall sind im Produktionszeitraum 2003 bis 2005 die zulässigen Grenzwerte für unerwünschte Stoffe wie Arsen, Blei, Cadmium und Dioxine überschritten worden. Darin wird deutlich, dass bei ordnungsgemäßem Anlagenbetrieb Futtermittel bei direkter Trocknung auch unter Einsatz fester Brennstoffe qualitätsgerecht hergestellt werden können.

Dr. Ingrid Höhn vom Brandenburgischen Landwirtschaftsministerium (MLUV) regte an, die vorhandenen Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse in allgemeine Leitlinien zur technischen Umsetzung des Futtermittelrechts in der Grünfuttertrocknung einfließen zu lassen. Das Potsdamer Agrartechnikinstitut wird sich dieser Aufgabe widmen.

Kontakt: Dr. Jochen Mellmann
Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V.
Max-Eyth-Allee 100, 14469 Potsdam
Tel.: 0331 5699 – 321
E-Mail: jmellmann@atb-potsdam.de

Media Contact

Helene Foltan idw

Weitere Informationen:

http://www.atb-potsdam.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-System erkennt Sprache in lauten Umgebungen genauer als Menschen.

Menschen vs Maschinen – Wer ist besser in der Spracherkennung?

Sind Menschen oder Maschinen besser in der Spracherkennung? Eine neue Studie zeigt, dass aktuelle automatische Spracherkennungssysteme (ASR) unter lauten Bedingungen eine bemerkenswerte Genauigkeit erreichen und manchmal sogar die menschliche Leistung…

KI-System analysiert subtile Hand- und Gesichtsgesten zur Gebärdenspracherkennung.

Nicht in der Übersetzung verloren: KI erhöht Genauigkeit der Gebärdenspracherkennung

Zusätzliche Daten können helfen, subtile Gesten, Handpositionen und Gesichtsausdrücke zu unterscheiden Die Komplexität der Gebärdensprachen Gebärdensprachen wurden von Nationen weltweit entwickelt, um dem lokalen Kommunikationsstil zu entsprechen, und jede Sprache…

Forscherin Claudia Schmidt analysiert durch Gletscherschmelze beeinflusste Wasserproben arktischer Fjorde.

Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme

Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…