Ammoniak-Belastung ist zu hoch / Landwirtschaft muss was tun
Die jaehrliche Gesamt-Ammoniak-Emission in der Bundesrepublik Deutschland wird auf gut eine halbe bis eine Million Tonnen geschaetzt. Mit 90 % Anteil ist die Tierhaltung der groesste Verursacher, wobei aus der Rindviehhaltung ca. 70 % stammen, aus der Schweinehaltung ca. 15 bis 25 % und vom Gefluegel ca. 5 %. Diese Zahlen stellte Dr. Eberhard Hartung vom Landtechnik-Institut der Universitaet Hohenheim anlaesslich einer gemeinsam vom Kuratorium fuer Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) und dem Umweltbundesamt (UBA) durchgefuehrten Symposium Anfang Dezember in Kloster Banz vor. Handlungsbedarf besteht jetzt vor allem deswegen, weil Deutschland das sogenannte „Goeteborg-Protokoll“ (ein Abkommen der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen zur Verminderung von Luftschadstoffen aus 1999) unterzeichnet hat, wonach hierzulande bis 2010 die Ammoniakemissionen um 28 % gemindert werden sollen. Hartung fuehrte weiter aus, dass fast die Haelfte der Ammoniak-Emissionen im Stall entstuenden und gut 40 % bei der Ausbringung freigesetzt wuerden. Als moegliche Massnahmen zur Verminderung der Ammoniak-Emissionen nannte der Experte unter anderem eine bedarfsangepasste Fuetterung der Tiere, bezogen auf den Stickstoffbedarf, eine Verduennung und moeglichst umgehende, gruendliche Entfernung des Urins vom jeweiligen Bodenbelag im Stall, eine Senkung des pH-Wertes, um die Harnstoffspaltung zu verhindern sowie eine optimierte Bodengestaltung (V-foermige Ausgestaltung planbefestigter Boeden). Mit diesen Massnahmen seien durchaus Reduzierungen der Ammoniakfreisetzung von gut 60 % moeglich. In seinem Fazit stellte Hartung fest, dass es fuer effektive und praxistaugliche Minderungsmassnahmen aber noch keine klaren Empfehlungen gaebe.
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