Indikatoren als Managementhilfe

Hilfsmittel zur Optimierung landwirtschaftlicher Produktionsprozesse

Ertragsleistungen, Nährstoffbilanzen und Energieeffizienz sind einige Beispiele für Kenngrößen, die zunehmend zur Feinsteuerung landwirtschaftlicher Produktionsprozesse genutzt werden. Mit solchen Indikatoren lassen sich einerseits mögliche Schwachstellen erkennen und bewerten, andererseits aber auch positive Umweltwirkungen und Leistungen der Landwirtschaft nachweisen. Auf der Ebene des einzelnen landwirtschaftlichen Betriebes sieht Prof. Dr. Olaf Christen1 von der Martin-Luther-Universität in Halle/Wittenberg deshalb ein großes Potenzial von Indikatoren darin, die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft weiter voran zu bringen und gegenüber den Verbrauchern nachvollziehbar zu dokumentieren.

Als wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt gilt u.a. die Frage der Grenzwertfähigkeit einzelner Indikatoren, z.B. im Pflanzenschutz. Bislang sind kaum Modelle verfügbar, die Ertragsbildung und Krankheitsentwicklung bzw. Schädlingsbefall an Kulturpflanzen im Zusammenhang abbilden und damit bewertbar machen können. Dennoch ist der gezielte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zur Sicherung von Ertragsleistung und Qualität nach Einschätzung des Wissenschaftlers als ein bedeutender Indikator anzusehen.

Erheblichen Forschungsbedarf sieht Prof. Christen auch bei der Zusammenfassung (Aggregierung) der verschiedensten Indikatoren zu einer Kenngröße, beispielsweise pro Betrieb. Hier muss seiner Einschätzung nach zwischen dem Vorteil, die gesellschaftliche und politische Diskussion zu vereinfachen, und dem offensichtlichen Nachteil von weitgehenden Informationsverlusten abgewogen werden.

  1. Christen, O., 2002: „Indikatoren für eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft“. Heft 3/2002 der ilu-Schriftenreihe. Bezug über die FIL GmbH, Konstantinstraße 90, 53179 Bonn, schriftlich oder per Fax unter der Nummer 02 28 – 9 79 93 40. Preis: ¤ 8,70 zzgl. ¤ 1,30 Versandkosten

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