Erfolgreich Milch produzieren – Wie geht es weiter nach der Quote?

Mit dieser Thematik beschäftigte sich die 1. Göttinger Fachtagung für Milchwirtschaft, die von der AG Milchwirtschaft der Universität Göttingen veranstaltet wurde.

Dr. Thorsten Hemme vom International Farm Comparison Network (IFCN), einem internationalen Zusammenschluss von Landwirten, Beratern und Wissenschaftlern, plädierte für eine unternehmerische Landwirtschaft. Anhand von internationalen Betriebsvergleichen erläuterte er Fakten und Trends in der Milchwirtschaft.

Hemme zufolge gibt es nur wenige Überschussregionen in der Welt. Diese seien derzeit: West- und Osteuropa, Argentinien/Uruguay, die USA sowie Ozeanien. Die Wettbewerbskraft auf dem Weltmarkt resultiere zum einen aus geringen Kosten der Milchproduktion oder – im Falle der EU und der USA – auf agrarpolitischen Instrumenten wie Exporterstattungen.

Für Hemme sind nicht allein die Milchpreise Garant für zufrieden stellende Einkommen bei den Landwirten. Neben dem Milchpreis sei es von entscheidender Bedeutung, dass Milchviehbetriebe sich dynamisch an veränderte Situationen anpassen könnten. Wenn diese Anpassungen erschwert oder verhindert würden, sei es wahrscheinlich, dass die Einkommen unter Druck gerieten. Für die Zukunft einer Milchregion werde es wichtig sein, zu welchen Kosten Milcherzeuger künftig produzieren könnten. „Kostengünstige Standorte werden Marktanteile gewinnen, Standorte mit hohen Kosten werden verlieren“, so Hemme.

Um die Perspektiven von Milchregionen zu verbessern, hat das IFCN ein Analysekonzept entwickelt und in der Region Hohenlohe (Baden-Württemberg) angewendet. Dabei ging es zunächst darum, die Wettbewerbsfähigkeit zu messen. Denn, so Hemme: „You can only improve what you can measure.“ (Man kann nur verbessern, was man auch messen kann). Als zweiter Schritt ist ein „Benchmarking von Ideen“ geplant, um für den Standort den richtigen Mix aus Produktionssystemen und unterstützenden politischen Maßnahmen zu finden. Hemmes Fazit: Nicht nur auf das fokussieren, was man verlieren kann, sondern in der Zukunft zu den Gewinnern zählen wollen.

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Dr. Ute Zöllner aid infodienst

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