

Ob ein landwirtschaftlicher Betrieb effizient wirtschaftet, wird meist nur aus dem Blickwinkel des Unternehmers beurteilt. Die aus gesellschaftlicher Sicht positiven und negativen Umweltwirkungen finden dabei keine Berücksichtigung.
Arno Dreesman von der Universität Kiel verbindet in seiner Forschungsarbeit beide Sichtweisen, um mögliche Verbesserungen beim Ressourceneinsatz landwirtschaftlicher Betriebe zu identifizieren und zu quantifizieren. Neben einem Vergleich verschiedener Analysemethoden untersuchte er die Umwelteffizienz unterschiedlicher Betriebsformen und Produktionssysteme.
Das Beispiel luxemburgischer Milchviehhalter zeigt, dass intensiv wirtschaftende Höfe aus betrieblicher Sicht hoch effizient arbeiten. Ihre Umwelteffizienz ist jedoch gegenüber Betrieben mit weniger Tieren geringer. Bei ihnen bestehen, wie bei den untersuchten Ackerbaubetrieben, erhebliche Potenziale zur Verringerung unerwünschter Umweltwirkungen. Im Gegensatz dazu führten verschiedene Beweidungs- und Schnittvarianten bei der Gründlandbewirtschaftung zu keiner unterschiedlichen Umwelteffizienz. Sie sank jedoch durch eine Erhöhung der Stickstoffdüngung über ein mittleres Niveau von 100 Kilogramm je Hektar.
Für Dreesman ist eine Umwelteffizienzanalyse gut zur Erfassung multifunktioneller Leistungen und von Verbesserungspotenzialen des einzelnen Betriebs geeignet. Einen Einsatzbereich sieht er auch in der Erfolgsbewertung von Agrarumweltprogrammen.