Spurensicherung – FAL-Wissenschaftler/innen nehmen "Fingerabdrücke" von Phosphordüngern
Wissenschaftler/innen des Institutes für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) und der AG 3.11 Anorganische Analytik der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig ist es nun gelungen, mit Hilfe der in der aus der Kriminalistik bekannten „Fingerprint“-Methode Herkünfte von Phoshor-Düngern zurückzuverfolgen. Solche „Fingerabdrücke bestehen entweder aus Mustern von Schwermetallen, oder dem Verhältnis der Isotope eines oder mehrerer Elemente.
Sedimentäre (aus Ablagerungen entstandene) Rohphosphate weisen in ihrem „Fingerabdruck“ höhere Gehalte an Cadmium, Chrom, Nickel, Molybdän und Uran auf, magmatische Rohphosphate (aus vulkanischen Prozessen entstandene) dagegen höhere Gehalte an Strontium und Titan. Rohphosphate aus dem Mittleren Osten und Nordafrika unterscheiden sich von solchen aus den USA durch höhere Gehalte an Wismut, Blei und Cobalt.
Werden diese Rohphosphate bei der Düngerherstellung chemisch aufgeschlossen, können sich diese „Fingerabdrücke“ allerdings verwischen, weil sich die Elemente zu unterschiedlichen Anteilen auf Düngemittel und Neben- oder Abfallprodukte verteilen. Eine „Spurensicherung“ ist dann nur durch Zuhilfenahme der Isotopen-Verhältnisse der Elemente Strontium und Uran möglich, was dann aber aufwändigere Messverfahren, wie ThermIonen-MassenSpektrometrie (TIMS) erfordert.
Kontakt: Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug und Dr. Sylvia Kratz, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig, Tel.: 0531 596 2101 oder 2112; E-Mail: pb@fal.de
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