Die Walnuss – Baum des Jahres 2008

Die Walnuss (Juglans regia) ist Baum des Jahres 2008. Der Bestand an Walnussbäumen sei in den vergangenen 100 Jahren durch Übernutzung und fehlende Nachpflanzung stark zurückgegangen, begründet das Kuratorium „Baum des Jahres“ seine Wahl.

Dabei ist der Walnussbaum vielseitig verwendbar. Vor allem bietet er edelstes Holz und beste Nüsse. Diese tragen durch ihren hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren zur gesunden Ernährung bei. Aber auch die Blätter der Walnuss können genutzt werden. Aufgrund ihres hohen Gehaltes an Gerbstoffen werden sie unter anderem in Form von Bädern oder Umschlägen bei leichten Entzündungen der Haut verwendet. Extrakte aus den grünen Schalen, die die Nuss umgeben, dienen zum Braunfärben von Textilien und in der Kosmetik auch zur Haartönung.

Verantwortlich hierfür ist das in den Schalen vorhandene Juglon. Dass der Baum in den Walnussschalen und in alten Blättern Juglon bildet, dient allerdings in erster Linie nicht der Verschönerung der Menschheit, sondern seiner eigenen Existenz. Er hält sich damit Konkurrenz vom Leib. Das Juglon erschwert Pflanzen in der Nähe des Baumes die Keimung, daher ist der Boden unter Walnussbäumen meist nicht bewachsen.

Wer diesen beeindruckenden Baum pflanzen möchte, sollte ihm daher vor allem viel Platz bieten. Dann kommt auch sein besonderer Charakter mit knorrigem Wuchs und silbriger Rinde entsprechend zur Geltung. Der Boden sollte nicht zu trocken, aber durchlässig sein und reichlich Humus und Kalk enthalten. Veredelte Bäume liefern mehr Früchte als Sämlinge, in jedem Fall erfordert die Ernte etwas Geduld, da die Bäume erst nach 10 bis 20 Jahren Früchte tragen. Dann allerdings sind bei ausgewachsenen Bäumen 150 kg Nüsse pro Baum möglich.

Lange galt die Walnuss unter Botanikern übrigens als Steinfrucht, da sich über der harten Schale noch die faserige grüne Hülle befindet. Forschungen der Ruhr-Universität in Bochum aus dem Jahr 2006 haben jedoch ergeben, dass diese Hülle nicht – wie bei Steinfrüchten – aus Blütenorganen besteht, sondern sich aus Blattorganen entwickelt. Damit ist die Walnuss tatsächlich eine Nuss und ein Beispiel dafür, dass auch ein altbekannter Baum noch viele Überraschungen bieten kann.

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