Bio-Puten ins Freiland – Neue Ergebnisse zu Fütterung und Haltung
Puten brauchen vor allem in den ersten Wochen der Mast sehr viel essenzielle Aminosäuren, insbesondere Methionin und Lysin. Da in der Biohaltung keine Eiweißfuttermittel aus konventioneller Herkunft eingesetzt werden dürfen, ist die Rationsgestaltung besonders anspruchsvoll.
Hinzu kommt, dass meist besonders langsam wachsende Herkünfte eingesetzt werden um hier jedes Risiko zu vermeiden. Die soeben abgeschlossene Studie hat sich daher auch mit der Abstimmung von Genotyp, Haltung und Fütterung beschäftigt. Auch der Beitrag des Auslaufs (Aufnahme von Grünlandpflanzen sowie Insekten und Würmer) zur Ernährung und Gesundheit von Mastputen war Untersuchungsgegenstand.
„Die Ergebnisse waren in ihrer Eindeutigkeit selbst für uns überraschend: Puten, die ins Freie konnten, waren im Vergleich zu Tieren ohne Auslauf vitaler und gesünder und haben deutlich mehr an Gewicht zugelegt. Der Auslauf ist also nicht nur aus Gründen einer artgerechten Haltung sinnvoll, sondern auch weil er die Mastleistung sowie den Schlachtkörperwert verbessert“, kommentiert Professor Gerhard Bellof vom Fachbereich Land- und Ernährungswirtschaft an der Fachhochschule Weihenstephan die Ergebnisse seiner Studie.
Die ausschließliche Versorgung von Mastputen mit ökologisch erzeugten Futtermitteln erschwert die Rationsgestaltung erheblich. Probleme bereitet hierbei insbesondere die Aminosäurenausstattung der Futtermischung bzw. das Verhältnis des Energiegehaltes zu essentiellen Aminosäuren. Da sehr wenige Erfahrungen mit bedarfsgerechten, praxistauglichen Fütterungskonzepten, insbesondere für die übliche Phasenfütterung der Mastputen, vorlagen, scheinen die neuen Ergebnisse hier eine Lücke zu füllen.
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