Deutsche und chinesische Agrarforschung rückt enger zusammen
Deutsche und chinesische Agrarwissenschaftler wollen in Zukunft stärker kooperieren. Sowohl im Bereich der Forschung, als auch in der Lehre und beim Austausch von Wissenschaftlern haben sich beide Seiten auf eine zukünftig verstärkte Zusammenarbeit verständigt.
Während eines Treffens von Vertretern der nationalen agrarökonomischen Forschungsverbände beider Länder, das vom 22. bis 24.03. in Peking stattfand, wurde dazu ein Freundschaftsabkommen unterzeichnet.
VIER WISSENSCHAFTLER VOM IAMO GEHÖRTEN ZUR DEUTSCHEN DELEGATION
Zu dem Informations- und Erfahrungsaustausch in der chinesischen Hauptstadt war eine 20-köpfige Delegation der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues (GeWiSoLa), der Vereinigung der deutschen Agrarökonomen, angereist, darunter auch vier Forscher des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO). Gemeinsam mit Prof. Dr. Harald Grethe von der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Dieter Kirsche von der Humboldt-Universität zu Berlin, hatten zudem Bente Castros-Campos und Prof. Dr. Thomas Glauben vom IAMO, das Treffen von deutscher Seite vorbereitet. In China trafen die Forscher auf 21 Vertreter der Chinese Association of Agricultural Economics (CAAE), dem chinesischen Pedant der GeWiSoLa.
URBANE LANDWIRTSCHAFT
Bei dem Treffen ging es vor allem darum, einander besser kennenzulernen und auf lange Sicht Kooperationen bei der soziökonomischen Erforschung ländlicher Räume und agrarwirtschaftlicher Forschungsfragen anzubahnen. Ein thematischer Schwerpunkt des Treffens lag dabei auf urbaner Landwirtschaft. Darunter versteht man alle Formen landwirtschaftlicher Produktion innerhalb von Städten bzw. Stadtregionen, bzw. der vor- und nachgelagerten Sektoren. Das Thema ist nicht zuletzt mit der am 1. Mai in Shanghai beginnenden Weltausstellung Expo auf der Tagesordnung, die unter dem Motto „Better City, Better Life“ steht.
ERFOLGREICHE FORSCHUNGSFÖRDERUNG FÜR ERFOLGREICHE FORSCHUNG
Um das Ziel gemeinsamer Forschung chinesischer und deutscher Agrarwissenschaftler zukünftig besser zu realisieren, standen weiterhin Präsentationen von wichtigen Forschungsförderungsinstitutionen auf dem Programm. Besonders interessant war die Vorstellung des Chinesisch-Deutschen Forschungsförderungszentrums, das gemeinsam von der Deutschen Forschungs-Gemeinschaft DFG und der Nationalen Chinesischen Stiftung für Naturwissenschaften betrieben wird. Zwei Institutionen aus Deutschland und China, die nicht nur internationale Forscherteams unterstützen, sondern selbst bereits sehr erfolgreich miteinander kooperieren. Auch der Deutsche Akademische Austauschdienst DAAD stellte seine Förderprogramme für den Austausch von Wissenschaftlern vor.
NÄCHSTES TREFFEN 2011 IN HALLE
Das am Ende des dreitägigen Treffens verfasste Freundschaftsabkommen wurde von Prof. Dr. Stephan Dabbert, Wissenschaftler an der Universität Hohenheim und Vorsitzender der GeWiSoLa, sowie von Prof. Dr. Yin Chengjie, Stellvertretender Vorsitzender des Agrarausschusses im Nationalen Volkskongress und Vorsitzender der CAAE, und von Prof. Dr. Jiao Shoutian, Vertreter der Agrarverwaltung der Region Peking und Direktor eines Pekinger agrarökonomischen Forschungszentrums, unterzeichnet. Ein nächstes Treffen haben die Agrarforscher beschlossen: Im Herbst 2011 werden die Chinesen nach Deutschland reisen, dann will man bei der jährlichen Tagung der GeWiSoLa, die 2011 in Halle stattfindet, zusammenkommen.
Weitere Informationen:
Bente Castro Campos
Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO)
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