Deutschland und Brasilien verstärken Zusammenarbeit in der Agrarforschung
Im Vorfeld des 4. Internationalen Agrarministergipfels haben Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner und ihr brasilianischer Amtskollege, Mendes Ribeiro Filho, eine verstärkte Zusammenarbeit in der Agrarforschung vereinbart. Bei einem Treffen beider Minister am Freitag in Berlin wurde ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet.
Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und der damit verbundenen steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln ist das Ziel der Vereinbarung, dass sich die Forschung verstärkt den Fragen einer nachhaltigen Landwirtschaft und regional angepassten Agrarmodellen und Pflanzen stellt. Ferner tauschten sich die Minister über den Internationalen Agrarministergipfel aus. Im Mittelpunkt des Gipfels stehen Strategien zur globalen Ernährungssicherung und der Kampf gegen den Hunger.
„Brasilien ist mit seinen Erfahrungen bei der Reduzierung von Hunger und Armut und der starken Agrarforschung ein zentraler Partner Deutschlands. Ich freue mich,! dass mein brasilianischer Amtskollege, Mendes Ribeiro Filho, meiner Einladung zur Teilnahme am 4. Berliner Agrarministergipfel gefolgt ist. Als Vertreter des Gastgeberlandes der Rio+20 Nachhaltigkeitskonferenz kann er die Ergebnisse dieses Agrarministertreffens nach Brasilien tragen und dort einbringen“, sagte Aigner.
Bundesforschungsministerin Annette Schavan begrüßte das Abkommen: „Die Kooperation zeigt, wie intensiv die Wissenschafts-Partnerschaft zwischen Deutschland und Brasilien ist. Deutschland und Brasilien, führende Wissenschaftsnationen in Europa und Südamerika, bündeln ihre Kräfte, um die Herausforderungen von morgen zu bewältigen und zu einer nachhaltigen Versorgung der Weltbevölkerung mit Lebensmitteln, nachwachsenden Rohstoffen und Bioenergie beizutragen. Das deutsch-brasilianische Wissenschaftsjahr 2010/2011 hat diese Partnerschaft vertieft und zu dieser konkreten Kooperation zur Stärkung der Agrarforschung innerhalb der Bioökonomie geführt“.
Die brasilianische Forschungsanstalt Embrapa wird ein Forschungslabor unter dem Dach des Helmholtz-Forschungszentrums in Jülich aufbauen. Beide Forschungseinrichtungen unterzeichneten bei dem Treffen der Minister ein entsprechendes Abkommen. Verstärkt werden soll mit der Kooperation vor allem die Forschung im Bereich der Pflanzenzüchtung.
Brasilien ist im internationalen Vergleich nicht nur ein wichtiges Partnerland bei der landwirtschaftlichen Produktion, sondern verfügt mit der Embrapa und seinen 8300 Mitarbeitern auch über eine ausgezeichnete Expertise in der Agrarforschung. Der Aufbau eines eigenen Labors von Embrapa in Deutschland geht auf eine Vereinbarung zwischen BMBF, BMELV und Embrapa zurück, die anlässlich der Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage und der Arbeitsgruppe „Agribusiness und Innovation“ am 18. September 2011 in Rio de Janeiro unterzeichnet wurde.
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