Gemeinsame Agrarpolitik: Cross Compliance und Auswirkungen auf die Biodiversiät
Ergebnisse von BfN – Forschungsvorhaben vorgestellt
Nach Abschluss des so genannten „health check“ der Gemeinsamen Agrarpolitik weist das Bundesamt für Naturschutz (BfN) diese Woche auf die Broschüre „Gemeinsame Agrarpolitik: Cross Compliance und Auswirkungen auf die Biodiversität“ hin.
In der Broschüre werden die zentralen Ergebnisse und Empfehlungen zur Weiterentwicklung der nationalen und europäischen Agrarpolitik in Hinblick auf die Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2013 des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens „Gemeinsame Agrarpolitik: Cross Compliance und die Auswirkungen auf die Biodiversität“ zusammengefasst.
Die Broschüre zeigt anhand experimenteller Untersuchungen und der Auswertung von Daten aus Langzeitversuchen Auswirkungen der derzeitigen Cross-Compliance-Verpflichtungen auf die biologische Vielfalt in Agrarökosystemen. Es werden Aussagen zu drei Themenkomplexen getroffen:
– Auswirkungen der Mindestpflegeverpflichtungen,
– Erhaltungsverpflichtungen von Grünland und Sicherung seiner ökologischen Qualität,
– Sicherung und Erhaltung von Ackerflächen mit hoher Biodiversität.
Die Ergebnisse des Vorhabens zeigen, dass die biologische Vielfalt weder im Grünland noch auf Ackerland mit den bestehenden Cross-Compliance-Verpflichtungen gesichert werden kann. So wirkt sich die Mulchverpflichtung als Anforderung zur Erhaltung der Flächen in einem „guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand“ nur auf mageren Standorten nicht negativ auf die Biodiversität aus, auf wüchsigen Standorten kommt es tendenziell zu Biodiversitätsverlusten. Auch sind noch immer in bedeutendem Umfang Grünlandumbrüche, auch auf ökologisch sensiblen Standorten, sowie eine Grünlandintensivierung erkennbar. Des Weiteren sind Verluste artenreicher Ackerflächen auf Grenzertragsstandorten zu verzeichnen.
Für die Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2013 wird mit einer deutlichen Budgetreduzierung gerechnet. Die gesellschaftliche Legimitation der Agrarzahlungen wird in Zukunft nicht mehr nur auf Basis früherer Agrarsubventionen erfolgen. Zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen wie Erhalt der biologischen Vielfalt, Klimawandel, Gewässerschutz und erneuerbaren Energien bedarf neben der Ausdehnung der Agrarumweltförderung zur Honorierung der ökologischen Leistungen der Landwirtschaft auch einer sinnvollen Weiterentwicklung der Mindestanforderungen. Die in der Broschüre dargestellten Ergebnisse des Vorhabens bieten hierbei eine wertvolle Hilfestellung.
Hinweis zur Broschüre :
Die Broschüre „Gemeinsame Agrarpolitik: Cross Compliance und Auswirkungen auf die Biodiversität“ mit den zentralen Ergebnissen und entsprechenden Empfehlungen zur Weiterentwicklung der nationalen und europäischen Agrarpolitik kann kostenlos beim BfN angefordert werden (Natur-und-Nutzung@bfn.de; Telefon: 0228-8491-1827, Fax.: 0228-8491-1819) und steht auf http://www.bfn.de/0313_veroe.html als Download zur Verfügung.
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