Gerstenpflanzen – Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie plant Versuche in Mecklenburg-Vorpommern
Die Universität hat einen entsprechenden Antrag beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gestellt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat für die beiden kommenden Jahre Mittel bewilligt, um in Groß-Lüsewitz bei Rostock offen stehende Probleme zu lösen, die sich aus einem entsprechenden Forschungsprojekt in Gießen ergeben haben. Dieses Projekt war für die vergangenen drei Jahre in Gießen genehmigt worden.
In den Jahren 2006 und 2007 hatte die Universität Gießen auf einer Fläche von knapp zwölf Quadratmeter gentechnisch veränderte Gerstenpflanzen freigesetzt. Bei dem Projekt sollte geklärt werden, ob diese Pflanzen Seiteneffekte auf nützliche Bodenpilze, wie die Mykorrhiza, erzeugen. Diese Fragestellung ist von entscheidender ökologischer Bedeutung, da Mykorrhiza-Pilze einen wesentlichen Bestandteil in Agrarökosystemen darstellen und erheblich zur Förderung der Pflanzengesundheit beitragen. In beiden Jahren wurden Teile des wissenschaftlichen Projektes zerstört. Im vergangenen Jahr setzte die Justus-Liebig-Universität Gießen keine gentechnisch veränderte Gerste aus.
Der Forschungsbedarf zur Biosicherheit von gentechnisch veränderten Pflanzen ist auch deshalb so enorm hoch, weil die Anbauflächen für diese neue Generation von Kulturpflanzen weltweit jährlich um über zehn Prozent wachsen und sich immer stärker gegenüber konventionellen Produkten durchsetzen. Die deutsche Biosicherheitsforschung nimmt mit ihrer wissenschaftlichen Zielsetzung, mögliche Probleme und Risiken der neuen Technik zu identifizieren, international gesehen eine führende Rolle ein.
Weitere Versuche der Universität Gießen zur Aussetzung gentechnisch veränderter Pflanzen sind nicht vorgesehen.
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