Soja düngt sich mit Luftstickstoff selbst
Die Sojapflanze ist nicht auf Kunstdünger angewiesen, sondern kann sich selbst düngen. Aufgrund einer Lebensgemeinschaft mit speziellen Bodenbakterien kann die Pflanze den Stickstoff, der in der Luft reichlich vorhanden ist, nutzen.
Diese Fähigkeit kann ohne Zufuhr von Dünger zur Verbesserung der Bodenqualität beitragen. Ein Forschungsprojekt will nun in Trockengebieten Ostösterreichs die Fähigkeit von Sojapflanzen, Stickstoff aus der Luft aufzunehmen exakt bestimmen. Hauptziel des vom Wissenschaftsfonds FWF unterstützten Projektes ist es, Methoden zur Bestimmung der Stickstofffixierleistung und deren Anwendbarkeit bei Trockenstress zu vergleichen.
Soja sei aufgrund dieser Tatsache insbesondere für den biologischen Landbau interessant. Zudem würde der Soja-Anbau in Österreich mithelfen, die Abhängigkeit von Eiweißfuttermittelimporten zu reduzieren, argumentieren die Forscher um Bernhard Kromp, Institutsleiter der Bio Forschung Austria http://www.bioforschung.at . In den Trockengebieten Ostösterreichs testen die Forscher verschiedene Methoden zur Bestimmung der Stickstofffixierung. Dabei wird vor allem die Zuverlässigkeit der verschiedenen Methoden bei unterschiedlicher Verfügbarkeit von Wasser untersucht, das in den meisten Anbaugebieten ein knappes Gut ist.
Wassermangel erschwert Messungen
Da Wassermangel bei so mancher Messmethode zu Problemen führt, wird jede der Messmethoden unter zwei verschiedenen Bedingungen geprüft. Bei ausreichender Wasserzufuhr und bei Wassermangel. „Unser Methodenvergleich wird Stärken und Schwächen der einzelnen Methoden aufzeigen. Wir hoffen dann geeignete Methoden in der Hand zu haben, um die Stickstofffixierleistung von Soja im ostösterreichischen Klimabereich exakt bestimmen zu können“, so Kromp.
Nicht geklärt ist derzeit, wieviel Stickstoff tatsächlich in die Wurzeln investiert wird und somit auch nach dem Abernten der Soja im Boden verbleibt. Zudem steht die Frage nach den Auswirkungen von Trockenstress im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Erste Daten des Projektes deuten an, dass der Sojaanbau auf stickstoffarmen Böden zu einer Schonung von Stickstoff-Reserven führt, sodass die Pflanzen der nächsten Anbausaison mehr Stickstoff zur Verfügung haben – und das, obwohl kein Dünger auf die Felder ausgebracht wurde.
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