Welternährung und Agrarberatung – Neue Medien für besseren Wissenstransfer
Alle Anstrengungen auf dem Gebiet der Forschung bleiben wirkungslos, wenn der Transfer in die Praxis nicht gelingt.
Das „International Food Policy and Research Institute (IFPRI) in Washington D.C. weist in seiner aktuellen Veröffentlichung „Knowledge and Innovation for Agricultural Development“ darauf hin, dass Landwirte in Entwicklungsländern häufig über die ineffektive Agrarberatung klagen.
Die Strukturen seien versorgungsorientiert, stark zentralisiert und würden die Bauern wenig einbinden. Frauen seien zudem in den bestehenden Beratungssystemen benachteiligt, obwohl Untersuchungen gezeigt hätten, dass die Produktivität um 22 Prozent steige, wenn Frauen die selbe Beratungsleistung wie Männer erhielten.
Öffentliche Beratung müsse reformiert, kosten- und nachfrageorientierter ausgerichtet werden und Landwirte mehr beteiligen. Insbesondere Fortschritte bei den Informations- und Kommunikationstechnologien eröffneten Chancen für die Umsetzung technischer Innovationen. Sowohl die Agrarberater als auch ihre Kunden könnten davon profitieren.
Beispielsweise können Mobiltelefone oder Internet-Cafés schnelle und erschwingliche Kanäle darstellen, um verlässliche Hilfestellungen und Beratungsleistungen zu verbreiten. Insbesondere Mobiltelefone seien für Bauern geeignet, die nicht lesen und schreiben können. Foto- und Videoaufnahmen könnten eine neue Technik erklären oder Informationen übermitteln.
Beispielsweise helfe in Kenia ein solches System den Bananenbauern, Anbauprobleme zu beheben. Die „Banana Information Line“ ist verfügbar in Englisch und Kiswahili. Aber nicht nur technisch, sondern auch institutionell müsse sich die Agrarberatung verändern. Informelle Beratung, beispielsweise über soziale Netzwerke, böte gute Möglichkeiten, die Landwirte zu erreichen. Bei solchen Treffen würden wichtige Fragen diskutiert und Wissen transportiert.
In einer sich schnell verändernden Welt seien Innovationen besonders wichtig, um wettbewerbsfähig zu bleiben, die Umwelt zu schützen und die Lebenssituation der Menschen zu verbessern. Wissen ist dabei laut IFPRI von zentraler Bedeutung und dessen Umsetzung und Anwendung die treibende Kraft für den Entwicklungsprozess mit beispiellosen Möglichkeiten für Wachstum und Armutsbekämpfung. aid, Friederike Eversheim, aus Washington D.C.
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