Weniger Ammoniak und mehr Tierwohl durch bessere Belüftung

Auf die Belüftung kommt es an: Das Johann Heinrich von Thünen-Institut hat berechnet, wie in Rinderställen der Ammoniakausstoß gesenkt werden kann – für weniger Belastung von Böden und Gewässern und zugleich mehr Tierwohl.
Foto: Thünen-Institut/Stefan Linke

DBU-Projekt unterstützt neuen Aufbau für Rinderställe …

Die Landwirtschaft gilt als eine der größten Quellen für Ammoniakemissionen. Besonders die Rinderhaltung steht im Fokus. Das Johann Heinrich von Thünen-Institut hat berechnet, dass sich der Ammoniakausstoß senken lässt, wenn die Rinderställe anders aufgebaut sind und ein Abluftkanalsystem installiert wird. Gleichzeitig steigt so das Tierwohl. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat das Projekt fachlich und finanziell mit 97.270 Euro gefördert.

Versauerung und Stickstoffanreicherungen im Boden und in Gewässern bedeuten Belastungen der Ökosysteme, die oft auf Ammoniakemissionen zurückzuführen sind. Nach Vorgabe der Europäischen Union müssen diese Emissionen sinken. In der deutschen Landwirtschaft ist die Rinderhaltung für etwa die Hälfte der Ammoniakemissionen verantwortlich. Ein Großteil davon entfällt auf den Stall und die Lagerung von Gülle.

Mehr Tierwohl und weniger Ammoniak

„Eine Möglichkeit, die Emissionen zu reduzieren ist die sogenannte partielle Unterflurabsaugung“, erläutert der technische Projektleiter Stefan Linke. Die hohe Ammoniakkonzentration werde unter einem Spaltenboden, auf dem die Rinder stehen, abgesaugt und gereinigt. Oberhalb des Bodens belüfte Wind den Stall weiterhin. So könne Ammoniakbelastung reduziert und gleichzeitig der Tierschutz verbessert werden.

Modell-Vorhaben simuliert Rinderstall

Die Forscher des Instituts haben zusammen mit dem unternehmerischen Kooperationspartner Norddeutsche Bauernsiedlung einen Rinderstall mit 255 Tieren simuliert, in dem die partielle Unterflurabsaugung zum Einsatz kommt. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Ammoniakemission deutlich gesunken ist“, sagt Linke. „Da die Methode bisher aber nur mathematisch simuliert wurde, haben wir bereits Kontakt mit Vertretern aus der Abluftreinigungsindustrie aufgenommen, um einen Partner für ein Folgeprojekt zu gewinnen.“ Ziel sei es, einen Rinderstall mit entsprechender Technik zu bauen und zu vermessen.

Weitere Informationen:

https://www.dbu.de/123artikel38968_2442.html Online-Pressemitteilung

Media Contact

Klaus Jongebloed Pressestelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Alle Nachrichten aus der Kategorie:

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Selen-Proteine …

Neuer Ansatzpunkt für die Krebsforschung. Eine aktuelle Studie der Uni Würzburg zeigt, wie ein wichtiges Enzym in unserem Körper bei der Produktion von Selen-Proteinen unterstützt – für die Behandlung von…

Pendler-Bike der Zukunft

– h_da präsentiert fahrbereiten Prototyp des „Darmstadt Vehicle“. Das „Darmstadt Vehicle“, kurz DaVe, ist ein neuartiges Allwetter-Fahrzeug für Pendelnde. Es ist als schnelle und komfortable Alternative zum Auto gedacht, soll…

Neuartige Methode zur Tumorbekämpfung

Carl-Zeiss-Stiftung fördert Projekt der Hochschule Aalen mit einer Million Euro. Die bisherige Krebstherapie effizienter gestalten bei deutlicher Reduzierung der Nebenwirkungen auf gesundes Gewebe – dies ist das Ziel eines Projekts…