Klärschlamm hält im Hausbau Einzug

Abfall von Abwasserbehandlungsanlagen für „Bioziegel“-Produktion

Der Schlamm von Abwasserbehandlungsanlagen kann für die Herstellung von gewöhnlichen Hausziegeln verwendet werden. „Es ist eine Win-Win-Situation, da Abfallstoffe in nützliche Materialien verwandelt und gleichzeitig Entsorgungsprobleme beseitigt werden“, behauptet der Prozess-Entwickler Chih-Huang Weng von der I-Shou University in Taiwan. Wengs Idee basiert auf einem 670.000 Tonnen Klärschlamm-Problem, das die Insel Taiwan jährlich belastet. Platz auf Deponien ist bereits Mangelware, berichtet das Fachmagazin New Scientist.

Die besten Ergebnisse werden laut Weng dann erzielt, wenn der Klärschlammanteil zehn Prozent des Materials für den Lehmziegel ausmacht und diese bei Temperaturen um 900 Grad Celsius gebrannt werden. Der Prozess funktioniere aber auch dann, wenn der „Bioziegel“ einen Schlammanteil von 30 Prozent enthält. Ein weiterer Vorteil der Methode ist laut Weng auch die durch das Brennen bedingte Beseitigung giftiger Schwermetalle, schädlicher Mikroorganismen und organischer Bestandteile im Schlamm. „Die Ziegel haben aber trotzdem keinen üblen Geruch“, betonte der Entwickler.

Die Bevölkerung muss aber erst davon überzeugt werden, in intensivem Kontakt mit ihrem eigenen Abfall zu leben. Es gibt derzeit auch noch keine rechtskräftige Genehmigung für das Verfahren. Auch Ziegelproduzenten müssten erst von der Tatsache überzeugt werden, dass durch den Schlamm weder die Farbe noch die Festigkeit der Ziegel negativ beeinträchtigt werden.

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Sandra Standhartinger pte.online

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