TUM erhält 500.000 DM teuren Prototyp: Roboter übernimmt Häuserbau
Stellen Sie sich vor: Roboter erscheinen auf einer Rohbaustelle. Sie bohren mühelos Löcher in schwere Betonteile, transportieren ganze Wände, Decken- und Bodenelemente an Ort und Stelle und heben sie in die genaue Position. Das Montagepersonal überwacht lediglich die Arbeiten und verbindet mit einigen Handgriffen Leitungen. In nur einer Woche ist ein Geschoss fix und fertig ausgebaut.
Diese Vision hat ein interdisziplinäres Projektteam im Auftrag der LINDNER AG, Deutschlands Marktführer im trockenen Innenausbau aus Arnstorf in Niederbayern, in die Realität umgesetzt. Entwickelt hat den Prototyp eines solchen Bauroboters ein Team aus Mitarbeitern der LINDNER AG, des Lehrstuhls für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) der Universität Erlangen-Nürnberg, des Lehrstuhls für Baurealisierung und Bauinformatik der TU München, der Fa. Baumann GmbH und des Ingenieurbüros Schmid. Gefördert wurde das Projekt von der Bayerischen Forschungsstiftung.
Die Entwickler bewiesen, dass der Robotereinsatz auf der Baustelle keine ferne Vision ist, sondern schon in naher Zukunft möglich sein wird. In fünfjähriger Arbeit realisierten Ingenieure des Lehrstuhls FAPS und der Firma Baumann den Prototypen eines mobilen, selbst fahrenden Roboters, der dem Monteur die beschwerliche und auf Dauer gesundheitsschädliche Überkopf- Bohrarbeit abnimmt und damit die Bauzeit beachtlich verkürzt. Am TUM-Lehrstuhl, dem der Roboter nun zur Verfügung gestellt wird, wurden hierzu wichtige theoretische Grundlagen geschaffen.
Nach Abschluss des Projektes wird dieser Roboter nun am
Montag, den 23. Juli 2001, um 16.30 Uhr
in der Landmaschinenhalle, Zugang Theresienstr. 12, 80333 München
der TU München für weitere Forschungsarbeiten und zur Förderung der Wissenschaften unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Heinrich Büchner, Vorstand der LINDNER AG, wird das 500.000 DM teuere Gerät an Dr. Hannemor Keidel, TUM-Vizepräsidentin, und Prof. Dr. Thomas Bock, Ordinarius für Baurealisierung und Bauinformatik, übergeben. Im Rahmen der Veranstaltung demonstriert der Roboter seine Arbeitsweise, eine Computersimulation gibt einen Ausblick auf den roboterisierten Innenausbau der Zukunft.
Die Presse, insbesondere mit Bildberichterstattung, ist zu der Veranstaltung herzlich eingeladen.
Kontakt: Dipl.-Ing. Klaus Kreupl, Tel. (089) 289-22178
E-Mail: klaus.kreupl@bri.arch.tu-muenchen.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen
Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.
Neueste Beiträge
Arzneimittelforschung mit zellbasierten Testsystemen
Bayerische Förderung: Fraunhofer in Würzburg treibt Arzneimittelforschung mit zellbasierten Testsystemen voran. Am Freitag, den 13. Dezember 2024, besuchte Staatssekretär Tobias Gotthardt aus dem bayerischen Wirtschaftsministerium das Würzburger Fraunhofer-Institut für Silicatforschung…
Substrate aus Schafswolle sollen Torf im Gartenbau ersetzen
Die Hochschule Hof arbeitet in einem neuen Forschungsprojekt an der Entwicklung nachhaltiger Substrate für die Pflanzenproduktion. Unter der Leitung von Dr. Harvey Harbach untersucht eine Forschungsgruppe gemeinsam mit regionalen und…
Wie Geothermische Energie Bayerns Grüne Zukunft Durch Nachhaltige Energie Gestaltet
Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat die Förderung des Forschungsverbundes „Geothermische Allianz Bayern“ verlängert, wobei die Universität Bayreuth (UBT) für weitere vier Jahre weiterhin als Mitglied beteiligt bleibt….