Explodierende Rohstoffpreise machen Kabel teurer

Ein Blick auf die Rohstoffpreise lässt zurzeit den deutschen Kabelherstellern einen Schauer über den Rücken laufen. Ihr großes Pech: Sie sind doppelt betroffen, weil bei der Herstellung von klassischen Kabeln Kupfer und Kunststoff verwendet wird. Und genau für diese zwei Rohstoffgruppen wird bei den Preisen derzeit ein historischer Höchststand nach dem anderen geknackt. Der HWWA-Index der Weltmarktpreise für Rohstoffe liefert Zahlen: Ende Januar 2005 ist der Gesamtindex für Rohstoffpreise, wie Rohöl, Kupfer oder Kohle um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Das Handelsblatt berichtet, dass allein Kunststoff ist von Januar 2002 bis August 2004 um 70 Prozent teurer geworden ist. Die Kunststoff-Isolierung hat einen Wertanteil rund 20 Prozent am Kabel – die Verluste für die Produzenten lassen sich bei stagnierenden Preisen für das Endprodukt leicht ausrechnen. „Wir können die Preissteigerungen für die Rohstoffe nicht mehr durch Produktivitätssteigerungen kompensieren“, sagt Dr. Bedorf, Vorstandvorsitzender des ZVEI Fachverbands Kabel und isolierte Drähte. Durch diese unvorhersehbare Kostenentwicklung bei den Rohstoffen sei eine Preiserhöhung bei den Kabeln zu erwarten, glaubt er.

Der Preis für Kunststoff ist direkt an den Erdölpreis gekoppelt, der am 28. Februar 2005 wieder die 50 Dollar-Grenze für das Barrel überschritten hat. Auch Fachleute machen zurzeit wenig Mut: Claudia Kemfert, DIW-Abteilungsleiterin Energie, Umwelt und Verkehr, sagte der „Berliner Zeitung“: Angesichts der steigenden Weltnachfrage müssten sich die Verbraucher an Erdölpreise von 50 $ pro Fass gewöhnen. Auf lange Sicht, seien sogar Preise von 100 $ oder mehr möglich, sagte Kemfert. Ein Horrorszenario für die deutschen Kabelproduzenten.

Neben sehr guten elektrischen Eigenschaften zeichnen sich die in der Kabelindustrie eingesetzten Kunststoffe durch eine hohe Resistenz gegen Salze, Öl und Säuren aus – ein wichtiges Qualitätsmerkmal bei Kabeln. „Wir können keine recycelte Ware oder Billigware für die Produktion verwenden, da vor allem bei den Automobilkabeln hohe elektrische Qualitätsanforderungen gestellt werden“, sagt Dr. Klaus Probst, Vorstandvorsitzender der Leoni AG aus Nürnberg. Die Leoni AG ist weltweit agierender Spezialist für die Herstellung von Automobilkabeln. Das Dilemma für die Kabelhersteller liegt auf der Hand: Hohe Qualität zum Dumpingpreis gibt es nur bedingt.

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