Akademische Jahrfeier: Rückblick und Ausblick
1.726 Studienanfänger, neue Studiengänge, sieben laufende Baumaßnahmen und gleich mehrere neue Institute: Diesen Strauß an Neuigkeiten konnte der Rektor der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg anlässlich der Jahrespressekonferenz an der Akademischen Jahrfeier 2001 präsentieren. Traditionell begeht die Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg diese Feier immer an dem Montag im November, der dem 11. November am nächsten liegt: Georg Simon Ohm, der Namensgeber der Hochschule, trat am 11. November 1833 sein Professorenamt am Polytechnikum Nürnberg an, einer Vorläufereinrichtung der Fachhochschule Nürnberg.
ENTWICKLUNG DER STUDIERENDENZAHLEN
Über 6.600 junge Leute hatten sich im Frühjahr um einen Studienplatz beworben (Vorjahr: 5.651), eine Zahl, die eigentlich nach den Erfahrungen der Vergangenheit zu knapp 2.000 Studienanfängern hätte führen sollen. Bei dieser Abschätzung sind die NC-Studiengänge und deren Aufnahmegrenzen, also Betriebswirtschaft, Internationale Betriebswirtschaft, Informatik, Wirtschaftsinformatik und Soziale Arbeit ebenso berücksichtigt wie die Studiengänge mit Eignungstest (Architektur, Kommunikationsdesign, Mediendesign und Medientechnik). Angefangen haben allerdings „nur“ 1.726 (Stand 23. Oktober 2001).
Die Annahmequote ist damit im Durchschnitt niedriger als in den Vorjahren. „Wir vermuten, dass die negativen Meldungen über die Wirtschaftsentwicklung manche dazu bewogen haben, doch kein Studium zu beginnen,“ so Rektor Prof. Dr. Herbert Eichele zu den möglichen Gründen.
Die Gesamtzahl der Studienanfänger ist damit im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben (-0,5%). Erfreulich ist, dass über alle Ingenieurstudiengänge (ohne Informatik) ein Zuwachs von 3% festzustellen ist.
Andererseits ist auch festzustellen, dass die Nachfrage nach dem Studiengang Elektrotechnik leicht rückläufig ist (-3%), während der Bachelor-Studiengang Telekommunikation und Informationstechnik um 15% auf 84 Studierende zulegte. Auch die Feinwerk- und Mikrotechnik konnte mit -7% nur einen Rückgang verzeichnen.
Besonders erfreulich ist die Steigerung im Studiengang Werkstofftechnik um 20 auf 50 Studienanfänger und im Studiengang Bauingenieurwesen um 15 auf 91 – und dies trotz schlechter Baukonjunktur.
Insgesamt zeigte sich Rektor Prof. Dr. Eichele mit der Entwicklung zufrieden: „Schließlich wird durch diese Zahlen bestätigt, dass die Hochschule mit ihren neuen Studienangeboten richtig liegt.“
Insgesamt sind damit an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule 7.316 Studierende eingeschrieben (Vorjahr: 7.218).
NEUE STUDIENANGEBOTE
Von den neu eingerichteten Studiengängen hat Medientechnik besondere Nachfrage gefunden (220 Bewerbungen auf 20 Studienplätze).
Herauszuheben ist auch der Masterstudiengang Gebäudetechnik, der gemeinsam mit der Fachhochschule München ins Leben gerufen wurde und gemeinsam durchgeführt wird. Masterurkunde und Masterzeugnis werden von beiden Hochschulen gemeinsam ausgestellt.
Mit den Masterstudiengängen Informatik, Wirtschaftsinformatik, Gebäudetechnik und Maschinenbau führt die Hochschule nunmehr vier konsekutive Bachelor-Master-Programme neben ihren Weiterbildungsstudiengängen, die überwiegend auch zu einem Mastergrad führen.
Alles in allem führt die Hochschule z. Zt. 30 Studiengänge mit 64 Schwerpunktsbildungsmöglichkeiten. Sie hat dazu in den letzten drei Jahren gewaltige Anstrengungen unternommen, denn neben neuen Studiengängen wurden nahezu alle bestehenden einer Studienreform unterzogen.
Durchgehend ist der Trend, das erste praktische Studiensemester in mehrere Praxisphasen umzuwandeln, die im Rahmen eines Vorpraktikums und betreuten Praxistätigkeiten während der vorlesungsfreien Zeiten abgeleistet werden können. Dies bedeutet nicht etwa die Abschaffung des ersten praktischen Studiensemesters, sondern lediglich eine andere zeitliche Organisation desselben. Die Hochschule verspricht sich nicht nur eine Verbesserung der Praxiserfahrungen, sondern auch eine Erleichterung für die Studierenden, da die Wochenbelastung reduziert wird. Das Studium wird damit studierbarer und hoffentlich bald auch kürzer.
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Gemessen an den Kriterien des Wissenschaftsministeriums für die leistungsbezogene Mittelzuweisung ist die GSO-FHN die forschungs- und drittmittelintensivste Fachhochschule in Bayern. Rektor Eichele gibt sich ehrgeizig: „Diesen Rang wollen wir verteidigen.“
Mit dem Aufbau von Instituten, dem
- IFZN – Institut für Fahrzeugtechnik
- 01plus – Institut für Kunst, Design und Medientechnologie
- POF-AC – Polymere optische Fasern – Applikationszentrum
- IEG – Institut für Energie und Gebäude
- ELSYS – Institut für elektronische Systeme
- den assoziierten bzw. An-Instituten
- ZWL – Zentrum für Werkstoffanalytik Lauf
- iii – Institut für interdisziplinäre Innovationen
- CIG – Centrum für interdisziplinäre Gesundheitsförderung
sowie Ausgründungen wie z.B. die Keramix AG
im abgelaufenen akademischen Jahr, der Überleitung der Arbeitsgruppe für elektronische Systeme in das
beweist die Hochschule ihre Forschungskompetenz.
Mit der Gründung der Verbund-Ingenieurqualifikation (Verbund IQ) gGmbH zusammen mit dem Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie sowie dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft redet sie nicht nur von lebenslangem Lernen, sondern schafft Strukturen, mit denen solches erst möglich wird.
BAUMAßNAHMEN: DERZEIT SIEBEN BAUSTELLEN
Auch was die Bautätigkeit betrifft, geht es voran: Zentralwerkstatt und Cafeteria werden wohl im Februar 2002 bezogen werden können, der Kopfbau am Keßlerplatz wird wenigstens außensaniert und der dortige Hörsaal ebenfalls. Um die Innensanierung werde derzeit noch gekämpft, so Eichele.
Das Multimedialabor ist inzwischen fertig gestellt. Für das Datennetzwerk wird derzeit mit Millionenaufwand eine Neuverkabelung mit modernster Glasfasertechnik durchgeführt. Übertragungsraten mit Gigabit je Sekunde sind keine Zukunftsmusik mehr.
Nach halbjährigen Sanierungs- und Umbauarbeiten ist das Baustoffkundelabor wieder nutzbar. Sieben Baustellen auf dem Campus sind es derzeit insgesamt.
Weitere Baumaßnahmen sind in Vorbereitung: Der Realisierungswettbewerb für den Neubau Technische Chemie – ein 40-Millionen-Mark-Projekt – wird in den nächsten Tagen ausgeschrieben. Andere Sanierungsmaßnahmen und auch ein Bibliotheksbau stehen auf der Tagesordnung.
MEHR SERVICE FÜR STUDIERENDE
„Akademische Lehre ist unser Kerngeschäft. In der Lehre war der Studierende bei uns schon immer im Mittelpunkt. Der Professor persönlich lehrt in Kleingruppen nicht nur in Vorlesungen, sondern auch in Seminaren und Praktika“, betont Eichele.
Im Rahmen eines seit über einem Jahr laufenden Projekts zur Umsetzung der Ziele des Entwicklungsplans der Hochschule werden umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen vorbereitet. „One face to the customer“ heißt das Ziel: Der Studierende wird einen Ansprechpartner in der Verwaltung für alle seine Studienbelange haben. Hierzu werden bisher getrennte Verwaltungsbereiche wie z.B. Studiensekretariat oder Prüfungsamt zu einem gemeinsamen Studienbüro für alle Aufgaben umgewandelt. Der Studierende wird vom ersten bis zum letzten Semester, von der Immatrikulation bis zur Übergabe der Diplomurkunde einen Ansprechpartner in der Verwaltung haben. Der Studierende wird als Kunde und nicht als Antrags- oder Bittsteller behandelt und unterstützt.
Neben umfangreichen technischen Vorbereitungen sind auch Schulungen von Mitarbeitern erforderlich, um diesen ganzheitlichen Dienst leisten zu können.
Voll im Einsatz ist mittlerweile das Prüfungs-Anmelde-und-Informationssystem-Per-Internet PAPI. Kein Gang zum Prüfungsamt mehr um sich für eine Prüfung an- bzw. abzumelden. Jeder PC mit Internetzugang ist dafür geeignet. Bald gibt es dazu auch ein Notenauskunftssystem per Internet und Telefon.
Servicepakete für die ausländischen Studierenden von der Erstinformation (im Internet in fünf Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Chinesisch) für den Interessenten über Bettwäsche- und Geschirrverleih bis hin zur Verabschiedung nach absolviertem Studium bieten eine nicht alltägliche Betreuungsleistung. Das sei wichtig, so Eichele, „studieren doch 88 Nationen an unserer Hochschule.“
DIE UNTERNEHMERISCHE HOCHSCHULE
Die Schaffung einer Kontaktstelle für den Wissens- und Technologietransfer, Forschung und Entwicklung gehören zu einer unternehmerischen Hochschule. Sie berät externe Partner aber auch Professoren bei der Suche nach Partnern, Forschungsförderprogrammen und bei der Antragsstellung.
Über 60 drittmittelfinanzierte Mitarbeiter sind für eine Fachhochschule eine stolze Zahl. Rektor Eichele setzt ein ehrgeiziges Ziel: „Wir wollen sie noch erhöhen.“
Die Hochschule bietet sich als Ort für Tagungen oder Seminare Dritter an. Eine wachsende Anzahl an der Fachhochschule durchgeführter internationaler Tagungen zeigt, dass die Baulichkeiten und Räumlichkeiten eine attraktive Umgebung dafür darstellen.
Rückfragen richten Sie bitte an die Pressestelle der Hochschule. Die vollständige Pressemappe kann ebenfalls in der Pressestelle der Hochschule angefordert werden (Tel. 0911/5880-4101, E-Mail: presse@fh-nuernberg.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen
Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.
Neueste Beiträge
Lichtmikroskopie: Computermodell ermöglicht bessere Bilder
Neue Deep-Learning-Architektur sorgt für höhere Effizienz. Die Lichtmikroskopie ist ein unverzichtbares Werkzeug zur Untersuchung unterschiedlichster Proben. Details werden dabei erst mit Hilfe der computergestützten Bildverarbeitung sichtbar. Obwohl bereits enorme Fortschritte…
Neue Maßstäbe in der Filtertechnik
Aerosolabscheider „MiniMax“ überzeugt mit herausragender Leistung und Effizienz. Angesichts wachsender gesetzlicher und industrieller Anforderungen ist die Entwicklung effizienter Abgasreinigungstechnologien sehr wichtig. Besonders in technischen Prozessen steigt der Bedarf an innovativen…
SpecPlate: Besserer Standard für die Laboranalytik
Mehr Effizienz, Tempo und Präzision bei Laboranalysen sowie ein drastisch reduzierter Materialverbrauch: Mit der SpecPlate ersetzt das Spin-off PHABIOC aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durch innovatives Design gleich…