5000 Diplome für Architekten, Stadtplaner und Landschaftsplaner aus Kassel – Erfolgreiches Modell bekommt einen neuen Anstrich
„5000 Diplome sind nicht nur eine imponierende Zahl“, sagte Dekan Prof. Dr. Helmut Holzapfel bei der Vorstellung der Diplomandinnen, „sie zeigen auch, welche bedeutende Qualifizierungsarbeit die Universität Kassel für die Entwicklung der Region leistet“. Holzapfel wies auf die lange Liste von Planungs- und Bauvorhaben hin, die von Absolventen seines Fachbereichs realisiert oder maßgeblich mitgestaltet worden sind. Dazu nannte er unter anderen so renommierte Büros wie Baufrösche Kassel, Penkhues Architekten, HHS – Hegger, Hegger & Schleif, Atelier 30, amb – Mosebach Bulle, GtL – Gnüchtel-Triebswetter, schöne Aussichten, akp, PGN – Planungsgruppe Nord sowie Schultze + Schulze Architekten, Kassel.
„Die Abgänger haben Spuren hinterlassen“, sagte der Dekan und verwies auf zahlreiche Karrieren, die vielfach aus der UNIK hinausführten, unter anderem zu – mindestens 11 in der Absolventendatei erfassten – Professuren an diversen Hochschulen, in machen Fällen aber auch wieder zurück. Denn – besondere kleine Fügung der Geschichte – Professor Wolfgang Schulze, Gutachter der Diplomarbeit von Daniela Koch und Stephanie von Krempelhuber hat im Januar 1980 sein Diplom in genau diesem Studiengang gemacht. Seit 1998 ist er nicht nur Professor in seinem alten Fachbereich, sondern außerdem vielfach ausgezeichneter Architekt bedeutender Bauten in Hessen, wie dem Gästehaus der Universität in Kassel und der Überbauung der mittelalterlichen Synagoge in Marburg.
Mit Erfolgsbilanzen solcher Art zeige sich, so Holzapfel, dass das Kasseler Ausbildungsmodell für Architekten und Planer vor 30 Jahren den richtigen Weg beschritten habe. Der Kasseler Studiengang hatte in vielen Bereichen lange um Anerkennung ringen müssen, weil er mit seiner Projektorientierung, mit den ins Studium integrierten Berufpraktischen Semestern und mit seiner Stufung in Diplom I und II andere Wege ging als die traditionellen Ausbildungen an Fachhochschule einerseits, Universitäten andererseits.
Erfolgreiches Studiengangmodell wird ersetzt
Trotz der Erfolge wird der Kasseler Diplomstudiengang zum Auslaufmodell. Grund ist die bundesweite Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse. Zum Wintersemester 2006/07 werden in dieser Studienrichtung in Kassel letztmalig Studierende aufgenommen, die einen Diplom-Abschluss erwerben werden. Danach werden die Studierenden als BA oder MA und nicht mehr als Dipl.-Ing. die UNIK verlassen. In der Grundstruktur bringt das keine große Veränderung, weil die UNIK mit ihren gestuften Diplomen, die BA/MA-Struktur vor mehr als 30 Jahren bereits vorweg genommen hat. „Auch der für den Kasseler Studiengang so charakteristische Projektbezug (Studium anhand von konkreten Bau- und Planungsvorhaben) wird ebenso bleiben, wie der starke Bezug zur Ökologie“, betonte Holzapfel. Einbußen wird es bei den Praxissemestern geben, die von zwei auf eins reduziert werden. Die Studierenden werden klarere Vorgaben in der Studienstruktur vorfinden und die Abschlüsse werden im europäischen Rahmen direkt vergleichbar sein. Letzteres dürfte an Bedeutung stark zunehmen, wie auch das Thema der 5000. und 5001. Diplomandin deutlich macht. Sie hatten Planungen für die touristische Entwicklung der bulgarischen Stadt Varna erarbeitet: „Go east“ lautete der Titel ihrer Diplomarbeit.
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Universität Kassel
Prof. Dr. Helmut Holzapfel
Fachbereich Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung
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