Mit ökologischem Musterkonzept im Bayerischen Wald Bresche für neue Formen des Bauens schlagen
Nach knapp zweijähriger Bauzeit eröffnet wurde heute in Zwiesel in Anwesenheit von Bayerns Umweltminister Dr. Werner Schnappauf und dem Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, Fritz Brickwedde, das Naturpark-Informationshaus im Naturpark Bayerischer Wald in Zwiesel. Auf einer Nutzfläche von knapp 760 Quadratmetern entstand ein Nullenergiehaus in Holzbauweise, das einem richtungsweisenden, bauökologischen Konzept folgt und im waldreichsten Landkreis Deutschlands eine Bresche für den breiten Einsatz von Holz, hochwirksame Energiekonzepte und gesunde Baustoffe nicht nur im Wohnungsbau, sondern auch in öffentlich und gewerblich genutzten Gebäuden schlagen will. Maßgeblich gefördert wurde das Haus mit knapp 780.000 Euro von der DBU.
Das Energiekonzept setze auf eine sehr gute Wärmedämmung bei konsequent ökologischer Bauweise, betont DBU-Pressesprecher Franz-Georg Elpers in einer Pressemitteilung der Stiftung. Das Holzhaus habe auf der Südfassade eine 110 Quadratmeter große Solar-Kollektorfläche, die einen 21.000 Liter Wasser fassenden Großpufferspeicher im Zentrum des Gebäudes speise. Damit lasse sich der Heizenergiebedarf ganzjährig decken. Eine Solarstromanlage auf dem Dach des Hauses erzeuge mit 44 Solarmodulen einen Großteil des notwendigen Stroms.
Beim Baustoffeinsatz sei streng auf ökologische Kriterien geachtet worden. Es seien neben der Recyclingfähigkeit von Baumaterialien auch die Transportentfernungen berücksichtigt und nach Möglichkeit nur Baustoffe aus der Region eingesetzt worden. Zwar würden Holzbautechnologien insbesondere für Einfamilienhäuser in jüngster Zeit wieder verstärkt nachgefragt. Bei größeren Bauten bestünden jedoch nach wie vor Skepsis und Zurückhaltung. Elpers: „Die Umweltvorteile des Werkstoffs Holz liegen auf der Hand. Deshalb fördert die DBU in verschiedenen Projekten konsequent unterschiedliche Ansätze für seinen verstärkten Einsatz.“
Neben einer Besucher-Infotheke und einem Vortrags- und Medienraum findet man in dem Gebäude eine Dauerausstellung über den Naturpark Bayerischer Wald, eine Infostelle über den benachbarten Nationalpark Bayerischer Wald sowie Informationen zur Haustechnik. Im Obergeschoss ist die Geschäftsstelle des Naturpark Bayerischer Wald untergebracht. Die Naturkundeausstellungen seien speziell auf Kinder und Familien mit Kindern ausgerichtet. Mit einer Ausstellung ohne Sprache wolle man gleichsam alle Altersgruppen, aber auch Angehörige fremder Nationen ansprechen können. So sei sicher gestellt, dass die positiven bauökologischen Aspekte dieses Projektes auch entsprechend verbreitet würden.
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