Biohaus widersteht Feuer und Erdbeben

Das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Institut für Holz- und Baumartenforschung Ivalsa hat die Feuerfestigkeit eines dreistöckigen, vollständig aus Holzteilen gefertigten Gebäudes geprüft. Während der beim “National Institute for Earth Science and Disaster Prevention” im japanischen Tsukuba durchgeführten Tests hat das aus Südtiroler Baumholz bestehende Haus dem Brand eine Stunde lang ohne ernsthafte Auswirkungen auf seine statischen Eigenschaften standgehalten.

Die als X-Lam (Cross Laminated Timber) bekannte Sandwich-Bauweise besteht aus rechtwinklig übereinander geklebten Panelen, die aus zertifizierten Baumbeständen der Region hergestellt werden. Ivalsa-Versuchsleiter Giovanni Bochicchio erklärte: “Wir haben den Brand in einem Raum im ersten Stock gelegt, der mit Möbeln und einer feuerfesten Tür ausgestattet war. Dabei wurde die doppelte Intensität verwendet, die bei der Entzündung in einem normalen Hotelzimmer entsteht. Obwohl die beiden halb offen gelassenen Fenster für eine hohe Sauerstoffzufuhr sorgten, sind weder Feuer noch Rauch in die benachbarten Räume vorgedrungen. Auch an den tragenden Strukturen wurde kein größerer Schaden festgestellt.”

Das von der Autonomen Provinz Trient finanzierte Projekt hat einen Vorläufer in einem Test vom Juli 2006, als ebenfalls in den Labors von Tsukuba das gleiche Holzgebäude einem Versuch über sein Erdbebenverhalten unterzogen wurde. Dabei war die Holzstruktur nach 15 Simulationen mit einer Maximalstärke wie der von Kobe im Jahre 1995 nur geringfügig beschädigt worden. Die aufgetretenen Veränderungen konnten mit geringem Aufwand behoben werden.

Das unter der Bezeichnung “Sofie” laufende Programm soll die Einsatzfähigkeit ökologischer Baumaterialien unter Beweis stellen. Im Sommer will die italienische Botschaft in Tokio in Weltpremiere einen weiteren Erdbebentest mit einem siebenstöckigen Holzgebäude organisieren. Im Rahmen des Programms werden auch andere Aspekte der Holzarchitektur wie Geräuschdämmung, Wärmespeicherung und Nachhaltigkeit der Rohstoffversorgung untersucht.

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Harald Jung pressetext.austria

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