Großmann: Zukunftschancen der Stadt durch Kooperation aller
„Die mit dem Schinkel-Wettbewerb geförderte Verzahnung von Städtebau, Architektur, Kunst, Wohnungs- und Verkehrswesen und die damit einhergehende Integrations- und Orientierungsfunktion für den planenden Nachwuchs ist richtungsweisend. Wir brauchen zunehmend integrierte Lösungen für immer komplexere Fragestellungen,“ unterstrich Achim Großmann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen anlässlich des Festaktes zum 150-jährigen Bestehen des Schinkel-Wettbewerbes und der Preisverleihung des Schinkelpreises in Berlin.
Der vom Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (AIV) ausgelobte Ideenwettbewerb stand in diesem Jahr unter dem Thema: Zukunftsperspektiven: Ein „Garten der Künste“ für Berlins Kulturforum. Junge Stadtplaner, Architekten, Ingenieure und Künstler waren aufgefordert, in interdisziplinärer Zusammenarbeit sich der Lösung dieser komplexen städtebaulichen Herausforderung für einen der wichtigsten städtischen Räume Berlins mit Phantasie und Originalität zu stellen.
Die Wettbewerbsaufgabe sei ein gutes Beispiel dafür, dass die Funktionsfähigkeit und die Qualität der Städte von der Beschaffenheit öffentlicher Räume abhänge, betonte Staatssekretär Großmann. „Plätze, Straßen, Parks und Wasserflächen haben als lebendige Orte wichtige Austausch- und Integrationsfunktionen für unsere Städte. Deshalb brauchen die öffentlichen Räume unsere volle Aufmerksamkeit.“ Das Ministerium habe dieses Thema mit dem Forschungsprojekt „Öffentlicher Raum“ im Rahmen des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus aufgegriffen mit dem Ziel, die Situation des öffentlichen Raumes zu verbessern und die Attraktivität der Städte zu sichern.
Notwendig sei es ferner, den öffentlichen Dialog über die Planungs- und Baukultur zu fördern. Neue Denkanstöße hierzu böten die beim Schinkelwettbewerb preisgekrönten Entwürfe zur Stadt- und Regionalentwicklung. Daher unterstütze der Bund auch in diesem Jahr finanziell die für verschiedene Fachsparten und Fachspartenkombinationen ausgelobten Preise.
Zudem stehe bei der vom Bund ins Leben gerufenen Initiative „Architektur und Baukultur“ der fachübergreifende Diskurs, kooperatives Handeln, Interdisziplinarität und eine ganzheitliche Betrachtung der gebauten Umwelt im Mittelpunkt der Diskussion. Zwischenzeitlich liege ein erster Statusbericht zur Initiative mit einer Standortbestimmung und Maßnahmenempfehlungen vor. Im nächsten Monat werde die Bundesregierung dazu vor dem Bundestag Stellung nehmen, hob Großmann hervor.
Dem Wettbewerb als Instrument zur Förderung von Innovation und Sicherung von Qualität räume der Bund einen zentralen Stellenwert ein, fuhr der Staatssekretär fort. Ein Beispiel sei der im November vergangenen Jahres ausgelobte Wettbewerb „Stadtumbau Ost“ mit dem das gleichnamige Programm in Gang gesetzt werde. Der Bund stelle rund 16 Millionen Euro für die Erarbeitung integrierter Stadtentwicklungskonzepte bereit, die Voraussetzung und Grundlage für den Erhalt weiterer Fördermittel seien.
Insgesamt sei es durch eine Vielzahl von Initiativen erfolgreich gelungen, den Stellenwert von Architektur und Baukultur stärker ins Blickfeld der Politik und Öffentlichkeit zu rücken. „Der Schinkelpreis, als ältester deutscher städtebaulicher Wettbewerb, ist auch in dieser Hinsicht ein Vorbild – ein überzeugendes Projekt mit Zukunft,“ so Großmann abschließend.
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