DFG-Erkenntnistransferprojekt in den Raumwissenschaften bewilligt

Lange erfolgte die Förderung überwiegend in den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächern in Form des klassischen Technologietransfers. Raum- und sozialwissenschaftliche Disziplinen waren hier bisher kaum vertreten.

Umso erfreulicher ist die Bewilligung des ersten raumwissenschaftlichen DFG-Erkenntnistransferprojektes „Gesellschaftlicher Wandel und Quartiersentwicklung: Entscheidungshilfen für Wohnungsmarktakteure mittels eines nachfrageorientierten Bewertungsinstrumentes“.

Vor dem Hintergrund zunehmender gesellschaftlicher Vielfalt, neuen Arbeits- und Familienmodellen, der Ausdifferenzierung von Lebensstilen und einer Bevölkerung die immer älter wird, sind Stadtplanung und Wohnungswirtschaft vermehrt an einer bedarfsgerechten Weiterentwicklung der städtischen Quartiersbestände interessiert. Das Projekt versucht – auf der Grundlage der skizzierten gesellschaftlichen Entwicklungen − die Nachfrageseite, das heißt die Standortbedürfnisse verschiedener Nachfragegruppen stärker mit der Angebotsseite, den Standortqualitäten von unterschiedlichen Quartieren abzugleichen.

Ziel ist es der Praxis realistische Zukunftsszenarien und konkrete Handlungsempfehlungen zur mittel- bis langfristigen Steuerung der Quartiersentwicklung an die Hand zu geben. Der erfolgreiche Antrag wurde gemeinsam von Prof. Dr. Claus Christian Wiegandt vom Geographischen Institut der Universität Bonn, Prof. Dr. Sebastian Lentz, Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) in Leipzig und dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) entwickelt.

Bei der Auswahl der Praxispartner/ -innen sind mit der Leipziger Wohnungsbau-genossenschaft UNITAS eG, der HOCHTIEF Solutions AG formart NRW und der Stadt Dortmund bewusst unterschiedliche Wohnungsmarktakteure berücksichtigt worden. Das verspricht die Integration von breit gefächertem Praxiswissen in die Forschung und neue Impulse und Forschungsfragen für eine anwendungsorientierte Wanderungs- und Wohnungsmarktforschung.

Das Projekt startete am 01.04.2013 und hat eine Laufzeit von 24 Monaten.

Für das ILS ist das Forschungsfeld „Entwicklung von Stadtregionen“ am DFG-Erkenntnistransferprojekt beteiligt. Projektleiter im ILS ist Prof. Dr. Rainer Danielzyk.

Ansprechpartner im ILS: Frank Osterhage (Telefon: +49 (0)231 9051-216, E-Mail: frank.osterhage@ils-forschung.de)

Media Contact

Tanja Ernst idw

Weitere Informationen:

http://www.ils-forschung.de

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