EWa-Welle: Bestimmung des Wellenauflaufs an Speicherkraftwerken durch numerische Simulation

EWa-Welle

Die TH Nürnberg startet mit einem neuen Forschungsprojekt in die Entwicklung von numerischen Modellen zur Simulation des Wellenauflaufs in Speicherbecken von Wasserkraftwerken. Das Team um Prof. Dr.-Ing. habil. Dirk Carstensen forscht im Projekt ‚EWa-Welle‘ durch dreidimensionale hydrodynamisch-numerische Simulationen an der Optimierung des Freibords in Speicherkraftwerken.

Der Anwendungsfokus liegt auf dem Bereich der erneuerbaren Energien und eröffnet die Möglichkeit, die bislang benötigten aufwendigen physikalischen Versuche in einem Wellenkanal abzulösen.
Die STAEDTLER Stiftung fördert das 18-monatige Forschungsprojekt ab Oktober 2016 mit einer Gesamtsumme von 40.000 Euro.

Die TH Nürnberg forscht an einem Projekt mit erheblichem Nutzen für die wasserbauliche Praxis. Auf Grundlage eines 3D-Strömungssimulations-Softwarepakets für praxisrelevante Anwendungsfälle entwickelt die Arbeitsgruppe um Prof. Dr.-Ing. habil. Dirk Carstensen ein Simulationsverfahren zur Optimierung des sog. Freibords.

Der Freibord definiert, z.B. für ein Becken eines Pumpspeicherkraftwerks, den Abstand zwischen der Dammkrone des Beckens und dem maximalen Füllwasserstand. Um die Stand- und Überflutungssicherheit des Bauwerks nicht zu gefährden, ist die Einhaltung des Freibords stets zu gewährleisten.

Das Verfahren wird an Naturdaten geeicht und ist in der Lage, plausible Parameter des Wellenauflaufs an Uferböschungen von Wasserspeichern zu bestimmen. Das Projekt zielt ebenfalls darauf ab, die hydraulische Wirkung inklusive der statischen Belastungen von Wellenumlenkern nachzuweisen.
Die Methode ist ein Beitrag zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit mit Trink- und Brauchwasser, zur Sicherstellung der Überflutungs- und Hochwassersicherheit sowie zur Ertragssteigerung an elektrischer Energie durch die Vergrößerung des Inhaltsvolumens von Speicherkraftwerken.

Prof. Dr. Dirk Carstensen fasst das Forschungsvorhaben zusammen: „Das Ziel des Projektes ‚EWa-Welle‘ ist, auf der Grundlage eines CFD-Programms, ein Simulationsverfahren für praxisrelevante Anwendungen zu entwickeln, das Kosten einspart und einen Zugewinn an Sicherheit ermöglicht. Das Verfahren beinhaltet Wellenanalysen, die Prognosen von Wellenauflaufparametern sowie die Visualisierung und Bewertung der Wirkung von Wellenumlenkern“.

Der Präsident der TH Nürnberg, Prof. Dr. Michael Braun, ordnet das Vorhaben in die technik- und wissenschaftspolitische Strategie ein: „Speicherkraftwerke werden auf der ganzen Welt benötigt und gebaut. Weltweit ist die Wasserkraft die bedeutendste regenerative Energiequelle. Mit der Realisierung dieses Forschungsprojekts leistet die TH Nürnberg im Rahmen der Energiewende einen wichtigen Beitrag im Technologietransfer für die effiziente Nutzung dieser Kraftwerke sowie für die praktische Umsetzung der neuen Methode in zukünftigen Bauvorhaben.“

Hinweis für Redaktionen:
Kontakt:
TH Nürnberg, Fakultät Bauingenieurwesen, Prof. Dr.-Ing. habil. Dirk Carstensen: Telefon: 0911/5880-1223,
E-Mail: dirk.carstensen@th-nuernberg.de
Hochschulkommunikation der TH Nürnberg, Tel. 0911/5880-4101, E-Mail: presse@th-nuernberg.de

Media Contact

Astrid Gerner idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.th-nuernberg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen

Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Selen-Proteine …

Neuer Ansatzpunkt für die Krebsforschung. Eine aktuelle Studie der Uni Würzburg zeigt, wie ein wichtiges Enzym in unserem Körper bei der Produktion von Selen-Proteinen unterstützt – für die Behandlung von…

Pendler-Bike der Zukunft

– h_da präsentiert fahrbereiten Prototyp des „Darmstadt Vehicle“. Das „Darmstadt Vehicle“, kurz DaVe, ist ein neuartiges Allwetter-Fahrzeug für Pendelnde. Es ist als schnelle und komfortable Alternative zum Auto gedacht, soll…

Neuartige Methode zur Tumorbekämpfung

Carl-Zeiss-Stiftung fördert Projekt der Hochschule Aalen mit einer Million Euro. Die bisherige Krebstherapie effizienter gestalten bei deutlicher Reduzierung der Nebenwirkungen auf gesundes Gewebe – dies ist das Ziel eines Projekts…