„MAusKat“ weist den sicheren Fluchtweg

Wie sich Gefahrstoffe in komplexen Infra- und Gebäudestrukturen ausbreiten, lässt sich in Zukunft mit „MAusKat“ ermitteln: Unter Federführung der RUB-Arbeitsgruppe Höhlen- und U-Bahn-Klimatologie entwickelt ein fachübergreifender Forschungs- und Industrieverbund ein entsprechendes Messsystem für den Schutz von Menschenleben beispielsweise in U-Bahnhöfen, Flughäfen, Krankenhäusern, Einkaufszentren und Hochhäusern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt für drei Jahre mit insgesamt 1,5 Mio. Euro aus dem Programm „KMU-innovativ: Forschung für die zivile Sicherheit“.

Erhöhtes Gefährdungspotential

Die Rettungsmöglichkeiten in komplexen Gebäuden und Verkehrssituationen sind hinsichtlich der Selbstrettung, aber auch der Evakuierung durch Rettungskräfte erheblich eingeschränkt. Wo sich Menschen ballen, wo es eng und schmal ist, verbirgt sich eine erhöhte Gefahr, da die Ausbreitungswege von Rauch, chemischen oder biologischen Substanzen oftmals mit den Flucht- und Rettungswegen übereinstimmen. Durch Rauch und Feuer verschlossene Fluchtwege sowie falsche oder unklare Einsatzpläne sind dabei häufig Ursache von hohen Opferzahlen.

Sichere Flucht- und Rettungswege ausweisen

Das Projekt MAusKat setzt sich zum Ziel, die Strömungs- und Ausbreitungsbedingungen bereits im Vorfeld zu analysieren und sichere Flucht- und Rettungswege auszuweisen. Um dies zu ermöglichen, sind exakte Informationen über die möglichen Ausbreitungswege von Schadgasen zu erfassen. Dazu konzipieren die Projektpartner ein Mess- und Analysesystem sowie die dazugehörigen Methoden. Das integrierte System erlaubt die Beurteilung der vorherrschenden und der wahrscheinlichen Schadstoffausbreitung. Auch die Kontamination verschiedener geschlossener und halboffener Infrastrukturen mit gefährlichen Stoffen lässt sich dadurch bestimmen – sowohl über eine lange Zeitdauer von mehreren Tagen als auch über große räumliche Distanzen, zum Beispiel in einem ganzen U-Bahnsystem oder einem großen Flughafen. So lassen sich rechtzeitig entscheidende Erkenntnisse ableiten, Rettungspläne und -konzepte überprüfen, verändern oder neu aufstellen und Übungen mit einer realistischen Datengrundlage durchführen.

Partner in MAusKat

Neben der Arbeitsgruppe Höhlen- und U-Bahn-Klimatologie der Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Geowissenschaften, Geographisches Institut) besteht das Konsortium aus dem Institut für Mikrotechnik Mainz GmbH, dem Ingenieurbüro Lohmeyer GmbH & Co. KG, der smartGAS Mikrosensorik GmbH, der NADiS technology GmbH, sowie der epi GmbH.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Andreas Pflitsch, Verbundkoordinator, Arbeitsgruppe Höhlen- und U-Bahn-Klimatologie der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-26707

andreas.pflitsch@rub.de

Angeklickt:
http://www.mauskat.de
http://www.sicherheitsforschungsprogramm.de
Redaktion: Jens Wylkop

Media Contact

Dr. Josef König idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen

Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Lichtmikroskopie: Computermodell ermöglicht bessere Bilder

Neue Deep-Learning-Architektur sorgt für höhere Effizienz. Die Lichtmikroskopie ist ein unverzichtbares Werkzeug zur Untersuchung unterschiedlichster Proben. Details werden dabei erst mit Hilfe der computergestützten Bildverarbeitung sichtbar. Obwohl bereits enorme Fortschritte…

Neue Maßstäbe in der Filtertechnik

Aerosolabscheider „MiniMax“ überzeugt mit herausragender Leistung und Effizienz. Angesichts wachsender gesetzlicher und industrieller Anforderungen ist die Entwicklung effizienter Abgasreinigungstechnologien sehr wichtig. Besonders in technischen Prozessen steigt der Bedarf an innovativen…

SpecPlate: Besserer Standard für die Laboranalytik

Mehr Effizienz, Tempo und Präzision bei Laboranalysen sowie ein drastisch reduzierter Materialverbrauch: Mit der SpecPlate ersetzt das Spin-off PHABIOC aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durch innovatives Design gleich…