Plusenergiehaus: Architektur und Energie
Wie gestaltet sich das Wohn- und Lebensgefühl in einer elektromobilen Zukunft? Forscher der Universität Stuttgart haben als Antwort auf diese Frage ein Szenario entworfen, das Immobilien und Mobilität auf einen gemeinsamen Nenner bringt: die E-Mobilie.
Dabei wurden Fortschritte in der Gebäudetechnik und bei elektrischen Antriebstechnologien zu einem intelligenten Gesamtsystem zusammengefügt. Die Grundidee: Ein nachhaltiges und energieeffizientes Wohnhaus soll selbst genug Energie aus erneuerbaren und emissionsfreien Quellen erzeugen, um damit den gesamten Haushalts- und Mobilitätsbedarf einer Familie in Form von zwei Elektrofahrzeugen und einem E-Roller ganzjährig zu decken.
Folgende Ideen stehen im Mittelpunkt des Konzepts:
• Der architektonische Entwurf des Hauses verbindet über zusätzliche Sichtverbindungen, intelligente Raumorganisation und direkte Wege Wohn- und Mobilitätsraum miteinander und bietet flexible Umnutzungskonzepte.
• Die E-Mobilie integriert heute bereits verfügbare IuK-Technologien wie Smartphone-Anwendungen und interaktive Displays, um nutzerbezogene Anforderungen im Wohnbereich intelligent und bedarfsgerecht zu verknüpfen.
• Das Gebäude ist durch einen neuartigen Pufferspeicher aus wieder-verwerteten Fahrzeugbatterien bei bilanzieller Betrachtung vom Stromnetz unabhängig und erzeugt die gesamte Energie für den Alltag der Bewohner im Haus und unterwegs.
Das Konzept der E-Mobilie überzeugte auch das Bundesministerium für Verkehr, Bauwesen und Städtebau (BMVBS), das das Planungsteam aus Stuttgart in einem Wettbewerb zur Integration von Plusenergiehaus und Elektromobilität zum Sieger kürte. Die E-Mobilie wird bis Mitte 2011 als Prototyp eines freistehenden Einfamilienhauses für neue Wohntypologien in Berlin realisiert und dort für zwei Jahre als erlebbares Schaufenster für die Öffentlichkeit den Stand der Wissenschaft in diesem Forschungsbereich präsentieren.
Das Projekt entstand unter Leitung des Instituts für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren ILEK der Universität Stuttgart in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Bauphysik LBP, dem Institut für Gebäudeenergetik IGE und dem Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT.
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