Wie sich der Bauüberhang regional verteilt

Struktur des Bauüberhangs 2021
BBSR

Eine Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) für die kreisfreien Städte und Landkreise ergibt, dass die meisten von den Bauämtern genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen Ende 2021 Berlin (65.800), München (36.600) und Hamburg (26.500) aufwiesen.

Eine Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) für die kreisfreien Städte und Landkreise ergibt, dass die meisten von den Bauämtern genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen Ende 2021 Berlin (65.800), München (36.600) und Hamburg (26.500) aufwiesen.

Dahinter folgen die Städte Frankfurt am Main (15.800) und Leipzig (10.500) und die Region Hannover (9.400). Fast ein Viertel des Bauüberhangs – 205.000 Wohnungen – entfiel auf die 14 deutschen Städte mit mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Der Bauüberhang betrifft städtische Räume stärker als ländliche: 69,5 Prozent des Bauüberhangs (rund 588.300 Wohnungen) entfielen laut BBSR auf städtische Räume, 30,5 Prozent (rund 258.100 Wohnungen) auf ländliche Räume. Insgesamt belief sich der Bauüberhang laut Statistischem Bundesamt Ende 2021 auf 846.500 Wohnungen.

Neben den Großstädten wiesen vor allem das Berliner und das Münchener Umland hohe einwohnerbezogene Werte auf. Hier zog die Nachfrage nach Wohnungen in den letzten Jahren besonders stark an. Auch einige Landkreise im weiteren Umland der beiden Metropolen sowie entlang der Rheinschiene stachen mit hohen Werten hervor.

„Der anhaltende Zuwachs des Bauüberhangs lässt sich auch auf längere Bauzeiten zurückführen“, sagt BBSR-Wohnungsmarktexperte Alexander Schürt. „Im vergangenen Jahrzehnt hat sich der Anteil des Geschosswohnungsbaus an allen Genehmigungen deutlich erhöht. Solche Bauvorhaben dauern länger. Darüber hinaus bremsen den Wohnungsneubau der Mangel an Arbeitskräften am Bau sowie die höheren Preise für Bauleistungen“, so Schürt.

Der Anteil noch nicht begonnener Vorhaben hat sich damit in den letzten Jahren kaum verändert. 2021 lag er wie in den Vorjahren bei 40 Prozent. Bei 29 Prozent der genehmigten Vorhaben war der Rohbau noch nicht fertiggestellt („unter Dach“). Dieser Anteil ist in den letzten Jahren dagegen gestiegen. 41 Prozent des Bauüberhangs entfielen auf im Jahr 2021 genehmigte Wohnungen. Damit fällt der Anteil erst in jüngster Zeit genehmigter Vorhaben stark ins Gewicht.

http://www.bbsr.bund.de

Media Contact

Christian Schlag Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen

Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Erste Sonnenaufnahmen von Sunrise III

Die Messdaten des ballongetragenen Sonnenobservatoriums machen kleinste Details auf der Sonnenoberfläche sichtbar.  Einen einzigartigen, etwa 200 Terabyte umfassenden Datensatz von der Sonne hat das ballongetragene Sonnenobservatorium Sunrise III im Juli…

Krankheitsrelevante Veränderungen auf unseren Chromosomen

Else Kröner Fresenius Stiftung fördert Forschung an der UMG. Forschende der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) erhalten Else Kröner Medical Scientist Kolleg. Die Else Kröner Fresenius Stiftung fördert mit dem Kolleg herausragende…

Intrinsisch ungeordnete Proteine zuverlässig vermessen

Mit einem neuen Ansatz der JGU und des EMBL Hamburg lässt sich die Form eines ungeordneten Proteins auf zwei verschiedene Arten bestimmen – an derselben Probe. Proteine sind elementar für…