

Bisher werden im Auto verschiedene Sensoren zur Unfallerkennung und Airbagaktivierung eingesetzt. Während Sensoren in der Stoßstange bei einem Unfall eine Deformierung erkennen, messen Drucksensoren in der B-Säule des Autos die Intensität eines Seitenaufpralls. Die B-Säule ist die Verbindung zwischen Boden und Dach in der Mitte der Fahrgastzelle. Zusätzlich ermitteln Beschleunigungssensoren anhand der Bremskraft und der daraus resultierenden Vibration im Fahrzeug die Stärke des Crashs. Dabei nimmt der Sensor akustische Schwingungen bis zu 400 Hertz wahr.
Während die bisherige Sensorik so vom Aufprall bis zur Airbagaktivierung 30 Millisekunden braucht, benötigt CISS von den Automobilexperten von Siemens VDO je nach Unfallart nur die halbe Zeit. Der Clou: Der Sensor verarbeitet neben den Vibrationen im unteren Bereich zusätzlich Frequenzen bis zu 16 Kilohertz. Dadurch registriert er nicht nur unhörbare Schwingungen, die sich zudem auch schneller ausbreiten als tiefe Vibrationen. Der Sensor nutzt dabei die Eigenschaften einer plastischen Verformung. Wenn sich Metall verbiegt, entsteht aufgrund einer Verschiebung in der Atomstruktur ein so genannter Körperschall, der sich je nach Verformungsstärke und -geschwindigkeit unterscheidet. In nur 15 Millisekunden “hört” der Sensor quasi die Unfallstärke, ermittelt mit Hilfe der Informationen aus den erfassten Beschleunigungssignalen das genaue Bild vom Unfallhergang und aktiviert die Airbags und den Gurtstraffer. (IN 2006.06.6)