Batterien für die Autos der Zukunft
Der Kompetenzverbund Nord (KVN) nimmt heute offiziell seine Arbeit auf. Ziel der Kooperation ist es, die Grundlagen für Batterien zu schaffen, die das schlagkräftige Herz der (Hybrid-)Elektroautos der Zukunft sind.
Im Rahmen des Konjukturpakets II fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung den KVN mit 11 Millionen Euro. Sprecher des KVN ist Prof. Dr. Martin Winter von der Universität Münster, Koordinator ist Dr. Hans Peter Buchkremer vom Forschungszentrum Jülich, Mitglied der Helmholtz Gemeinschaft.
“ So machen wir Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität.“, sagt bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung. „Mit Forschung in der Elektrochemie investieren wir in die Zukunft. So legen wir die Basis dafür, dass zukünftig Elektroautos mit deutschen Know-how auf Fahrt gehen.“ Insgesamt investiert das BMBF rund 200 Mio. Euro in Forschung für Elektromobilität mit den Schwerpunktthemen Batterieentwicklung und -produktion, Energiemanagement im Auto sowie mit dem KVN in die Kompetenzentwicklung auf dem Gebiet der Elektrochemie.
Deutschland beginnt nun die Aufholjagd im Bereich der neuen Antriebstechnologien, bei denen bisher Asien und die USA einen Innovationsvorsprung haben. „Im KVN haben sich nun sechs Partner mit herausragenden Kompetenzen in der Elektrochemie zusammengetan“, erklärt Prof. Dr. Harald Bolt, Mitglied des Vorstands des Forschungszentrums Jülich. „Das Forschungszentrum Jülich freut sich, mit ihnen gemeinschaftlich seinen Beitrag zur Batterieforschung in Deutschland zu leisten.“
Die Weiterentwicklung der Elektromobilität hängt von neuen Batteriematerialien ab. Ziel des KVN ist es auch, Methoden zur Charakterisierung dieser Materialien und zur Verarbeitung in Batterien zu entwickeln. Über Analyse der im Batterieinnern ablaufenden Prozesse kann man die erzielten Fortschritte dokumentieren. „Wir wollen im Verbund die Lithium-Ionen-Batterien verbessern und ergänzende Technologien mit höchster Energiedichte entwickeln“, sagt Prof. Dr. Martin Winter von der Universität Münster, Sprecher des KVN. „Erst mit leistungsfähigen Batterien werden Elektroautos konkurrenzfähig.“ Ein weiteres wichtiges Anwendungsfeld wären Batterien als Speicher in dezentralen Energienetzen, um etwa Fluktuationen in der Stromproduktion durch Wind- und Solaranlagen auszugleichen.
„Der KVN wird eine ganze Palette von Methoden nutzen und entwickeln“, erläutert Dr. Hans Peter Buchkremer von Forschungszentrum Jülich, Koordinator des KVN. Sondenmikroskopie, NMR und Synchrotron gehören ebenso dazu wie Computersimulation, Langlaufteststände und Herstellungsverfahren wie Siebdruck, Laserverdampfen und Gasabscheidung. „Die deutsche Grundlagenforschung auf dem Gebiet Elektrochemie und Batterien steht damit auf soliden Füßen.“
Im Kompetenzverbund Nord führen die Universitäten Münster, Hannover und Bochum, die RWTH Aachen, das Düsseldorfer Max-Planck-Institut für Eisenforschung sowie das Forschungszentrum Jülich ihre Batterieforschung zusammen. In Zusammenarbeit mit den Universitäten wird die Nachwuchsförderung in diesem wichtigen Innovationsfeld forciert. Durch die Kooperation mit dem Kompetenzverbund Süd, den das Karlsruher Institut für Technologie koordiniert, ergibt sich in Deutschland eine einmalige Forschungslandschaft für die Weiterentwicklung von Batterien.
Ansprechpartner:
Dr. Hans Peter Buchkremer, Tel. 02461 61-4062, E-Mail: h.p.buchkremer@fz-juelich.de
Prof. Dr. Martin Winter, Tel. 0251 8336033, E-Mail: martin.winter@uni-muenster.de
Pressekontakt:
Kosta Schinarakis, Tel. 02461 61-4771, E-Mail: k.schinarakis@fz-juelich.de
Das Forschungszentrum Jülich…
… betreibt interdisziplinäre Spitzenforschung zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Energie und Umwelt sowie Informationstechnologie. Kombiniert mit den beiden Schlüsselkompetenzen Physik und Supercomputing werden in Jülich sowohl langfristige, grundlagenorientierte und fächerübergreifende Beiträge zu Naturwissenschaften und Technik erarbeitet als auch konkrete technologische Anwendungen. Mit rund 4 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört Jülich, Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, zu den größten Forschungszentren Europas.
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