Elektroauto: 515 km/h mit Batterieantrieb
Schneller als jedes bisherige Elektroauto fährt „Buckeye Bullet“. In der Salzwüste Boneville im US-Bundesstaat Utah erreichte es auf einer Strecke einer Meile eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 495 km/h sowie eine registrierte Höchstgeschwindigkeit von 515 km/h. Entwickelt wurde das 800 PS-Geschoss von Technikern der Ohio State University und vom Sportwagenhersteller Venturi. Sie schraubten den Rekord für Elektrofahrzeuge damit um 100 Stundenkilometer nach oben. Die FIA-Anerkennung steht derzeit noch aus.
Elektro überflügelte einst Benziner
Raketenautos mit Verbrennungsmotoren haben in Sachen Höchstgeschwindigkeit die Nase weit vorne. Das war nicht immer so. Als Camille Jenatzy im Jahr 1899 mit seinem Elektroauto „Jamais Contente“ 105,3 km/h erreichte, war dieses das schnellste Landfahrzeug überhaupt. „Elektromobilität war damals Leittechnologie für die Leistung“, berichtet Luc Perraudin vom Elektrofahrzeug-Institut gegenüber pressetext. Ob Lithium-Ionen-Akkus bei der Geschwindigkeit jemals den Benzinern die Stirn bieten können, wagt der Experte nicht vorherzusagen. „Neue Speichermedien könnten es aber schaffen.“
Ziel lautet Batterieentwicklung
Schon 2004 hat das Buckeye-Bullet-Team die 500 km/h-Marke überschritten (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/041117007/). Während die Grundlage des Antriebs damals noch die Brennstoffzelle war und später ein ähnlicher Rekord mit Hybridantrieb erreicht wurde, setzt die aktuelle Version allein auf Batterien. Die Erforschung der Akkumulatorenleistung bezeichnen die Forscher auch als Hauptmotivation ihrer Arbeit. „Die Maximierung der Geschwindigkeit auf Batteriebasis hängt auch mit der Suche nach größerer Reichweite zusammen“, so Perraudin.
Leistung nicht das Hauptproblem
Für Alltags-Elektroautos sieht der Experte diese Leistungssteigerung nicht direkt als relevant. „Bereits heutige Mittelklasse-Modelle am Markt erreichen je nach Fahrverhalten Höchstgeschwindigkeiten um 130 Stundenkilometer bei einer Reichweite von bis zu 150 Kilometern. Erwiesenermaßen deckt das schon 90 Prozent der Fahrgewohnheiten komfortabel ab. Bessere Leistung ist gegebenenfalls erst für den Zweitwagen bei Urlaubsfahrten erforderlich“, betont Perraudin. Wichtiger sei es daher, Leichtbau, Energieeffizienz und Energieverfügbarkeit auf Basis erneuerbarer Energien zu forcieren.
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