Elektronische Keilbremse besteht Straßentest

Der Automobilzulieferer Siemens VDO arbeitet mit Hochdruck am Einstieg in den Milliardenmarkt für Bremsen. Die Serienreife der EWB (von englisch Electronic Wedge Brake) ist zum Ende des Jahrzehnts geplant. Die Bremse soll mittelfristig in jeder Fahrzeugklasse vom Kleinwagen bis zum Lkw verfügbar sein.

Unterdessen wurde Bernd Gombert, der Erfinder der EWB, am 13. November mit der Rudolf-Diesel-Medaille des Deutschen Instituts für Erfindungswesen ausgezeichnet.

Bremsenexperten sind von dem revolutionären Konzept der EWB überzeugt. Ihrer Aussage zufolge ist sie herkömmlichen Bremsen im dynamischen Löseverhalten überlegen, d.h. sie ermöglicht in Zukunft eine stark verbesserte Antiblockierfunktion. Im Vergleich zu anderen elektronisch geregelten Bremsen hat sie zudem eine bessere Dynamik und Verzögerung. Die EWB ermöglicht daher kürzere Anhaltewege – gerade bei schlechten Straßenverhältnissen wie Eis oder Schnee.

Die EWB kommt völlig ohne Hydraulik aus; sie wird rein elektronisch über Elektromotoren betätigt. Jedes Rad hat seine eigene Kontrolleinheit. Betätigt der Autofahrer das Bremspedal, wird ein elektronisches Signal an die Radbremse geleitet. Eine ausgeklügelte Sensorik und Software passt die Bremsleistung am Rad optimal an unterschiedlichste Straßenverhältnisse an.

Beim Bremsvorgang wird im Prinzip ein Bremsklotz, der mit einem Keil verbunden ist, zwischen die Bremszange und die Bremsscheibe gedrückt. Durch die Radrotation und die damit verbundene Reibung wird die Keilwirkung weiter selbsttätig verstärkt. Dabei nutzt die Keiltechnologie die kinetische Energie des Fahrzeugs. Wegen dieser Selbstverstärkung benötigt die EWB deutlich weniger Energie als eine heutige hydraulische Bremse. (IN 2006.11.4)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Automotive

Die wissenschaftliche Automobilforschung untersucht Bereiche des Automobilbaues inklusive Kfz-Teile und -Zubehör als auch die Umweltrelevanz und Sicherheit der Produkte und Produktionsanlagen sowie Produktionsprozesse.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automobil-Brennstoffzellen, Hybridtechnik, energiesparende Automobile, Russpartikelfilter, Motortechnik, Bremstechnik, Fahrsicherheit und Assistenzsysteme.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Selen-Proteine …

Neuer Ansatzpunkt für die Krebsforschung. Eine aktuelle Studie der Uni Würzburg zeigt, wie ein wichtiges Enzym in unserem Körper bei der Produktion von Selen-Proteinen unterstützt – für die Behandlung von…

Pendler-Bike der Zukunft

– h_da präsentiert fahrbereiten Prototyp des „Darmstadt Vehicle“. Das „Darmstadt Vehicle“, kurz DaVe, ist ein neuartiges Allwetter-Fahrzeug für Pendelnde. Es ist als schnelle und komfortable Alternative zum Auto gedacht, soll…

Neuartige Methode zur Tumorbekämpfung

Carl-Zeiss-Stiftung fördert Projekt der Hochschule Aalen mit einer Million Euro. Die bisherige Krebstherapie effizienter gestalten bei deutlicher Reduzierung der Nebenwirkungen auf gesundes Gewebe – dies ist das Ziel eines Projekts…