Industrie 4.0: Innovationsschub im Autoland

CATI verkörpert auch digitale Kompetenz in der Fabrik- und Logistikplanung mit interaktiven Tools zum Redesign und zur Prozessoptimierung. Foto: Uwe Meinhold

Zum Jahresanfang 2015 nimmt das frisch gegründete Chemnitz Automotive Institute (CATI) unter Leitung der Professoren Dr. Egon Müller, Dr. Werner Olle und Dr. Christoph Igel seine Tätigkeit auf. In der deutschen Forschungs- und Universitätslandschaft existieren bislang drei automobilwirtschaftliche Institute: das Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen, das Institut für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen und das Center for Automotive Management (CAM) an der Fachhochschule der Wirtschaft Bergisch-Gladbach.

Das „Autoland Sachsen“ mit seiner automobilen Kompetenz und Tradition ist darunter bislang nicht vertreten. „Das Chemnitz Automotive Institute will ein eigenständiges Profil entwickeln, das sich von den existierenden Instituten unterscheidet“, sagt Igel, Mitglied des Direktoriums von CATI.

Das Institut orientiere sich an dem Gestaltungsbedarf der Automobilbranche, der aus den drei großen Herausforderungen Internationalisierung, Innovation und demographischer Wandel resultiert. In dieser strategischen Ausrichtung initiiert, betreibt und bündelt CATI Forschungsarbeiten auf den Gebieten Automobil-Wirtschaft, Automobil-Fabrik und Automobil-Logistik unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung und Erprobung sowie des Transfers von Prozessinnovationen.

Auf Grund der hohen Bedeutung des Innovations- und Wissenstransfers wurde das Chemnitz Automotive Institute bewusst als eigenständiger Geschäftsbereich in ein An-Institut der Technischen Universität Chemnitz integriert: die TUCed – Institut für Weiterbildung GmbH. Diese Konstellation ermöglicht zudem die enge Verzahnung mit anderen Instituten der Universität wie z.B. dem Institut für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme mit seinem Verbund aus Experimentier- und Digitalfabrik, Wandlungsfähigem Fabrikbaukasten und Innovationslabor.

CATI geht es um praxisrelevante, angewandte Forschung, die der Begleitung und Beratung durch erfahrene Praxispartner bedarf. Diese Aufgabe kommt dem Anfang Dezember konstituierten Beirat zu, dem Vertreter renommierter Adressen der Automobilindustrie angehören. Volkswagen, Porsche, Brose, Magnetto Automotive, Schnellecke Logistics, Hörmann-Rawema – dies die Vertreter der Unternehmen (OEM, Lieferanten und Dienstleister).

Ergänzt um den Verband der Automobilindustrie e.V. und das Automotive Cluster Ostdeutschland als institutionelle Branchenverbände sowie Vertreter verschiedener Institutionen angewandter Forschung. „Wir sind stolz, dass es gelungen ist, einen solchen Kreis kompetenter Persönlichkeiten für unsere Idee des Chemnitz Automotive Institute zu begeistern“, so der Rektor der Technischen Universität Chemnitz Prof. Dr. Arnold van Zyl.

Konkrete Themen, mit deren Bearbeitung in den nächsten Monaten begonnen wird, sind z.B. Digitalisierung der Produktion – insbesondere in der Zulieferindustrie -, Beschäftigungsauswirkungen der Internationalisierung der deutschen Automobilindustrie, Automatisierung in der Logistik sowie zukünftige Strukturen automobiler Wertschöpfung.

Die Praxispartner – so ein wichtiges Fazit der konstituierenden Beiratssitzung – erwarten von CATI überdies Unterstützung beim Qualifizierungs- und Weiterbildungsbedarf in ihren Unternehmen, der sich durch den Zukunftstrend Industrie 4.0 noch beschleunigen wird. Mit der Integration von CATI in die TUCed – Institut für Weiterbildung GmbH kann hierauf optimal und unter Nutzung von Synergien zu diversen Fakultäten und Fachbereichen der Technischen Universität Chemnitz reagiert werden.

Weitere Informationen: CATI – Chemnitz Automotive Institute, Prof. Dr. Christoph Igel, E-Mail christoph.igel@cati.tuced.de

http://cati.institute – Homepage

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Mario Steinebach Technische Universität Chemnitz

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