Innovative Heizung erhöht Reichweite und Komfort bei E-Autos
Mit dem Projekt „EKo-Lack“ unter der Leitung des AIT Mobility Departments werden innovative Simulationsmethoden eingesetzt, um die Beheizung durch Verwendung einer bereits durch die Industriepartner patentierten, speziellen Beschichtungstechnologie effizienter zu gestalten. Mittels dieser wird elektrische Energie zu praktisch 100 Prozent in infrarote Wärmestrahlung umgesetzt, was auch den Komfort in der Fahrgastzelle hebt.
Die Akzeptanz für Elektrofahrzeuge wird derzeit noch von hohen Anschaffungskosten und einer eingeschränkten Reichweite geprägt. Z.B. kann im Winter durch erhöhten Heizbedarf die angegebene Reichweite um bis zu 50 Prozent sinken. Das Projekt „EKo-Lack“ hat das Ziel Energie- und Thermomanagement zu optimieren und den Energieverlust durch die Fahrgastraumheizung zu minimieren. Auf diese Weise kann – unabhängig vom Fortschritt bei der Batterieentwicklung – die Attraktivität von Elektro-Fahrzeugen nachhaltig erhöht, Energie eingespart und der CO2-Ausstoß reduziert werden.
Innovative Strahlungsheizung
Im Fahrzeug-Innenraum wird eine spezielle Beschichtung aufgebracht, die beheizt werden kann. Dabei handelt es sich um elektrisch halbleiterfähige, Infrarot-strahlende Beschichtungen, die – gekoppelt mit einem optimierten Regelsystem – ein einerseits energiesparendes und andererseits leichtes Heizsystem darstellen. Mit diesem innovativen System sollen künftig die Reichweiteneinbußen um 50 Prozent verringert werden. Ein Projektkonsortium geleitet durch das AIT Austrian Institute of Technology führt dabei Simulationen durch, die das Energieeinsparungspotential abschätzbar macht.
Energieeffizienz durch kurze Wege
Die Bauweise der Oberflächen-Heizfelder bewirkt aber nicht nur einen Energiegewinn durch geringeres Gewicht und Volumen, sondern auch durch die Wärmestrahlung selbst, da sie näher an den Passagieren ist und daher keine Energie für die Verteilung der warmen Luft benötigt wird. Die kontinuierliche Überwachung bestimmter Parameter wie Leistung, Stromstärke oder Temperatur gibt wichtige Informationen über den Zustand der Systemkomponenten und gibt Aufschluss über deren zu erwartende Lebensdauer.
Wärmestrahlung bringt mehr Komfort
Auch die Schaffung bzw. Steigerung des Passagierkomforts ist eines der Ziele des Projektes „EKo-Lack“. Selbst mit ausgereiften Mehrzonen-Klimaanlagen ist es bis dato aufgrund der Heizung mit Luftströmungen nicht immer möglich, auf das subjektive Empfinden jedes einzelnen Fahrgasts zu reagieren. Die Strahlungsheizung wird hingegen von Personen im Allgemeinen als sehr angenehm empfunden und macht es möglich, auf jede individuelle Eigenschaft (Metabolismus, Alter, Geschlecht, Kleidung, etc.) und die persönlichen Bedürfnisse einzugehen.
Projektdaten
Projektleitung: AIT Austrian Institute of Technology, Mobility Department
Industriepartner:
qpunkt GmbH, http://www.qpunkt.at
Villinger GmbH, http://www.villinger.com
Forschungspartner:
LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen GmbH, http://www.lkr.at
academia nova GmbH, http://www.academianova.at
Projektdauer: 24 Monate
Projektstart: 01.07.2012
Projektende: 30.06.2014
Gefördert durch: Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)
Ausschreibung: IV2Splus Ausschreibung 2011
AIT Austrian Institute of Technology & Mobility Department
Das AIT Austrian Institute of Technology ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung und ist unter den europäischen Forschungseinrichtungen der Spezialist für die zentralen Infrastrukturthemen der Zukunft. Als Ingenious Partner der Wirtschaft und öffentlicher Einrichtungen erforscht und entwickelt das AIT schon heute die Technologien, Methoden und Tools von morgen für die Innovationen von übermorgen.
Das Mobility Department konzentriert sich auf die Entwicklung von Lösungen für sichere, umweltverträgliche, sowie kosten- und energieeffiziente Mobilität und beschäftigt sich mit folgenden Kernthemen:
– der Entwicklung integrierter Fahrzeugkonzepte mit den beiden Schlüsseltechnologien Elektroantrieb und Leichtbau,
– der Optimierung co-modaler Transportsysteme unter Berücksichtigung sämtlicher Verkehrsmodi (Fußgänger, Individualverkehr und öffentlicher Verkehr), sowie
– mit der Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur im Hinblick auf mehr Sicherheit und Kosteneffizienz in Betrieb und Erhaltung.
Rückfragehinweise:
DI Dr. Dragan Simic
Senior Scientist
Mobility Department
AIT Austrian Institute of Technology
T +43 50550-6347
dragan.simic@ait.ac.at
Michael H. Hlava
Head of Corporate and Marketing Communications
AIT Austrian Institute of Technology
T +43 50550-4014
michael.hlava@ait.ac.at
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