Intelligentes Energiebündel im Auto
Künftig werden Anlasser und Lichtmaschine von einem wahren Energiebündel ersetzt:
dem Integrierten Starter-Generator (ISG) – eine Revolution für die Elektronik im Auto. Der ISG wird zwischen Motor und Getriebe montiert und ist ein Leistungswandler: Er wandelt mechanische Leistung in elektrische und umgekehrt. Als Elektromotor startet er den Verbrennungsmotor fast lautlos und wesentlich schneller als jeder Anlasser. In der Funktion als Generator erzeugt er Strom für das Licht, die Klimaanlage, das Radio und alle anderen Verbraucher im Auto – mit höherem Wirkungsgrad als bisher. Entwickler vom Automobilzulieferer Siemens VDO haben den Starter-Generator zur Serienreife gebracht.
Der ISG bietet noch weitere Vorteile: Überschüssiger Strom wird zum Laden der Batterie verwendet; auch wird beim Abbremsen Bewegungsenergie in elektrische Leistung umgewandelt und gespeichert. Bei Bedarf kann der ISG dann zusätzliche Power auf die Achsen bringen oder das Fahrzeug etwa im Stop-and-Go-Verkehr elektrisch antreiben. An der Ampel wird der Verbrennungsmotor abgestellt, solange der Fahrer auf der Bremse steht. Geht der Fahrer vom Bremspedal, dreht der Starter-Generator die Kurbelwelle in Sekundenbruchteilen auf die Leerlaufdrehzahl und die Motorsteuerung nimmt Einspritzung und Zündung wieder auf. Mit einem ISG spart ein Auto bis zu 15 Prozent Treibstoff ein. Mehr Fahrspaß verspricht die deutliche Erhöhung des Drehmoments beim Anfahren.
Die Entwicklung des ISG ist ein Paradebeispiel für die weltumspannende Zusammenarbeit bei Siemens: Die elektrische Maschine wird in Würzburg, die dazugehörige Elektronik in Regensburg und im tschechischen Frenstadt gebaut. Die Hauptrolle bei der Software, der beim Zusammenspiel der Komponenten große Bedeutung zukommt, spielen Experten in Regensburg und Bangalore (Indien). Zusätzlich können Programmierer im deutschen Schwalbach, dem rumänischen Temeschwar (Timisoara), Ichon in Korea und Auburn Hills bei Detroit eingesetzt werden. In die praktische Umsetzung sind außerdem die Siemens VDO-Ingenieure in Toulouse eingebunden.
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