Leichtventile für leistungsstärkere Motoren

Eine der wichtigsten Herausforderungen, denen sich die Automobilbranche stellen muss, ist die Entwicklung von Motoren, die nur eine geringe Menge von Schadstoffen ausstoßen. Mit dem Projekt LiValve (Light-weight Valves for high efficiency engines, d.h. Leichtventile für leistungsstarke Motoren) stehen die Aussichten gut, dieses Ziel zu erreichen.

In den derzeit gängigen Motoren werden die Ventile durch rotierende Nockenwellen angetrieben, die mit der Kurbelwelle verbunden sind. Diese Verbindung ist notwendig, weil die Ventile aus Stahl gefertigt sind und erhebliche Kräfte erforderlich sind, um sie zu bewegen.

Die Mitarbeiter des Interdisciplinary Research Centre (IRC – Interdisziplinäres Forschungszentrum) an der britischen Universität von Birmingham haben eine neue Legierung mit einem geeigneten mechanischen und oxidationsresistenten Profil entwickelt, dass in Auslassventilen genutzt werden kann. Außerdem ist die auf Titan und Aluminium basierende Legierung leichter als die Legierung herkömmlicher Ventile.

Die unabhängig finanzierten Forschungstätigkeiten haben in Zusammenarbeit mit dem Institut für Metallforschung, Teil der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, zu einer neuen kosteneffektiven Gusstechnologie für die neuen Ventile geführt. Die vorher verfügbaren Verfahren waren angesichts der ernst zu nehmenden Kostenineffizienz für eine Massenfertigung nicht geeignet. Bei der neuen Methode werden CaO-Tiegel verwendet, um zu gewährleisten, dass die geschmolzene Legierung Temperaturen von über 160°C über ihrem Schmelzpunkt erreicht.

Leichtventile besitzen den Vorteil, dass weniger Kraft aufgewendet werden muss, um sie anzutreiben. Deshalb ist es nicht mehr länger erforderlich, mit der Kurbelwelle verbundene Nockenwellen zu nutzen. Die zeitliche Ventilsteuerung kann dadurch unabhängig abgestimmt werden, wodurch die Leistungsfähigkeit des Motors verbessert wird. Weitere Entwicklungsarbeiten sind notwendig, damit die neue Ventiltechnologie kommerziell genutzt werden kann. Ergebnis wären ein reduzierter Kraftstoffverbrauch und ein verminderter Kohlendioxidausstoß.

Media Contact

Klaus Gebauer ctm

Weitere Informationen:

http://www.trw.com

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Automotive

Die wissenschaftliche Automobilforschung untersucht Bereiche des Automobilbaues inklusive Kfz-Teile und -Zubehör als auch die Umweltrelevanz und Sicherheit der Produkte und Produktionsanlagen sowie Produktionsprozesse.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automobil-Brennstoffzellen, Hybridtechnik, energiesparende Automobile, Russpartikelfilter, Motortechnik, Bremstechnik, Fahrsicherheit und Assistenzsysteme.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…