Leuchtdioden als Autoscheinwerfer
Weiße Leuchtdioden (LED) könnten noch in diesem Jahrzehnt auch im Autoscheinwerfer eingesetzt werden. Die Lichtausbeute einer der leistungsfähigsten LED, der Golden Dragon, liegt derzeit bei bis zu 40 Lumen pro Watt. Die Forscher der Osram-Tochter Osram Opto Semiconductors arbeiten daran, die LED den Anforderungen der Automobilindustrie anzupassen. Zehn bis zwanzig weiße LED mit je 100 Lumen (Lumen ist die physikalische Einheit für den Lichtstrom und ein Maß für die Lichtleistung) würden ausreichen, um einen heutigen Frontscheinwerfer mit 1000 Lumen zu bestücken.
Weiße Leuchtdioden gibt es seit 1996. Seitdem hat sich ihre Leistungsfähigkeit vervielfacht. Die LED der Siemens-Tochter Osram dienen etwa als Hinterleuchtung von Handy-Displays. Das italienische Design-Unternehmen Pininfarina stellte im Frühjahr die Designstudie eines Sportwagens vor, der Frontscheinwerfer, Heckleuchten und Blinker mit LED besitzt. Weil LED viel kleiner als herkömmliche Fahrzeuglampen sind, haben die Autobauer damit mehr Gestaltungsspielraum beim Design der Karosserie. Die neue Technik könnte künftig auch für das adaptive Kurvenlicht eingesetzt werden, wobei die Strecke vorzeitig durch einen leichten Schwenk des Scheinwerfers besser ausgeleuchtet ist. Das emittierte Licht ist sehr punktförmig und eignet sich daher vorzüglich zur gezielten Illuminierung der Fahrbahn. Farbige LED im Bremslicht machen schon heute den Straßenverkehr sicherer, da sie sofort aufleuchten – im Gegensatz zur Glühbirne, in der sich der Draht erst erwärmen muss. Dadurch kann der nachfolgende Fahrer schneller reagieren.
Die Golden Dragon hat eine Chipfläche von etwa einem Quadratmillimeter. Sie leuchtet bis zu 50.000 Stunden oder ununterbrochen rund fünf Jahre lang – schon heute ausreichend lange für ein Autoleben. Ab September sind erste Muster der neuen LED verfügbar.
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