

Sorptions-Anlagen im Auto vermindern Treibstoffkosten und Chemikalien
Wissenschafter der Montanuniversität Leoben suchen nach neuen Technologien für Klimaanlagen in Autos. Herkömmliche Systeme verbrauchen nicht nur viel Energie, sondern sie tragen durch die eingesetzten Kältemittel und dem erhöhten Treibstoffverbrauch von fünf bis zehn Prozent zum Treibhauseffekt bei. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie fördert das Projekt im Rahmen des Programms “Austrian Advanced Automotive Technology” mit mehr als 140.000 Euro.
Die Leobener Forscher arbeiten nun an der Weiterentwicklung von so genannten Sorptions-Klimaanlagen, die zahlreiche Vorteile gegenüber derzeit gängigen Systemen haben: Sie sind in Bezug auf den Energieverbrauch um das Vierfache effektiver, nützen nur Sekundärenergie wie Motorabwärme, arbeiten aufgrund des Verzichtes von Kältemitteln umweltschonender und tragen zur Verbesserung der Luftqualität im Auto-Innenraum bei. Sorptions-Klimaanlagen arbeiten nach dem Prinzip der Lufttrocknung mit Hilfe einer speziellen Flüssigkeit. Die trockene Luft wird dann durch einfaches Eindüsen von Wasser abgekühlt, entfeuchtet und in das Wageninnere eingeblasen.
Das bekannte Prinzip dieser Art von Klimaanlagen soll um den Einsatz von neuartigen ionischen Flüssigkeiten ergänzt werden. Die Eigenschaften dieser Flüssigkeiten können weitgehend beeinflusst werden. Sie stellen eine neuartige Klasse niederschmelzender, organischer Salze dar und besitzen den Vorteil, dass sie nicht verdampfen, berichtet die Montanuni. Die Umwelttechniker arbeiten an der Entwicklung einer speziell für Sorptions-Kälteanlagen optimierten Flüssigkeit.
Als Zusatznutzen verspricht sich das Forscherteam, das aus Experten vom Institut für nachhaltige Abfallwirtschaft und Entsorgungstechnik, dem Institut für Verfahrenstechnik des Industriellen Umweltschutzes, dem Institut für Hygiene der Medizinischen Uni Graz sowie dem Leobener Unternehmen “pro ionic” besteht, auch eine Verbesserung der Luftqualität durch die Aufnahme von Luftverunreinigungen. Außerdem sind die Wissenschaftler davon überzeugt, dass sich ionische Sorptionsflüssigkeiten aus harmlosen Naturstoffen herstellen lassen und damit ökologisch völlig unbedenklich sind.