Neue Motorsteuerung entlastet Geldbeutel und Umwelt
Mit einer von Siemens entwickelten Zusatz-Motorsteuerung können Benzinmotoren jetzt einfach für einen abwechselnden Betrieb mit Benzin und Erdgas ausgerüstet werden. Bislang war ein Nachteil erdgasbetriebener Autos, dass das Erdgas-Tankstellennetz noch nicht ausreichend dicht ist. Mit der neuen Steuerung können Autofahrer nun von den Vorteilen des kostengünstigen und umweltfreundlichen Treibstoffs Erdgas profitieren und behalten die Unabhängigkeit, die ein normaler Benzinmotor bietet.
Die neue Technik des Automobilzulieferers Siemens VDO kommt für alle Fahrzeugklassen in Frage. Als Haupttreibstoff wird in der Regel Gas verwendet. Bei leerem Gastank kann der Fahrer während der Fahrt zu Benzinantrieb wechseln, ohne dass sich das Fahrverhalten ändert. Der Mercedes E 200 Kompressor ist bereits serienmäßig mit dieser Steuerung ausgerüstet.
Die Zusatz-Steuerung kann kostengünstig in Benzinmodelle eingebaut werden. Dazu muss nur ein zweites Steuergerät für den Gasbetrieb integriert werden, das die Kraftstoffumschaltung regelt, die Signale von Sensoren erfasst sowie die Gas-Einspritz- und -Absperrventile steuert. Die vorhandene Motorsteuerung für den Benzinmotor bleibt erhalten, nur die Software muss geändert werden. Darüber hinaus wird im Auto ein zentrales Infodisplay installiert, das die Betriebsart sowie den Füllstand beider Tanks anzeigt.
Weltweit fahren bereits 1,5 Millionen der besonders umweltfreundlichen, erdgasbetriebenen Fahrzeuge. Erdgas erzeugt bei der Verbrennung bis zu 75 Prozent weniger Kohlenmonoxid und bis zu 25 Prozent weniger Kohlendioxid als Benzin. Für deutsche Autofahrer sind auch die niedrigen Treibstoffkosten ein Argument: Ein Kilogramm Erdgas kostet derzeit etwa 70 Cent und ist damit deutlich günstiger als Superbenzin.
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