Plug-in-Hybridautos bald Mainstream-tauglich
Plug-in-hybrid-elektrische Fahrzeuge (PHEFs), die mit Strom aus der Steckdose betrieben werden können, werden verstärkt zum Mainstream-Produkt. Diese Ansicht vertritt die Consultingfirma Frost & Sullivan. Als treibende Kraft dafür sehen Analysten des Unternehmens den Übergang zu Lithium-Ionen-Akkus, die eine höhere Kapazität bieten als die bisher gängige Technologie. Immer öfter sprechen die Automobilhersteller selbst von bevorstehenden serienreifen Modellen. Die wissenschaftliche Forschung lässt indes auf noch höhere Batteriekapazitäten hoffen.
„Mit dem Aufkommen der Lithium-Ionen-Batterien wird die Automobilindustrie eine revolutionäre Veränderung erleben“, meint Frost & Sullivan Research Analyst Anjan Hemanth Kumar. Für PHEFs bringt die Technologie entscheidende Vorteile. Im Vergleich zu den in Fahrzeugen bisher eingesetzten Nickel-Metallhydrid-Akkus liegt die Energiedichte zwei bis drei Mal so hoch, berichtet Frost & Sullivan. Auch sei es dadurch möglich, Emissionen um 60 bis 80 Prozent zu reduzieren. Letzteres ist der Grund, warum auch Umweltaktivisten wie Wolfgang Pekny, Geschäftsführer der Plattform Footprint http://www.footprint.at , PHEFs begrüßen.
„Wir brauchen hocheffiziente Fahrzeuge, die erschwinglich sind“, nannte Pekny im Januar gegenüber pressetext das Entwicklungsziel für PHEFs. Genau hier sieht Frost & Sullivan derzeit noch eine Hürde, da die Lithium-Ionen-Batterien zu höheren Fahrzeugkosten führen. „Die Herausforderung wird also sein, sowohl Herstellungs- als auch Verpackungskosten zu senken“, erklärt Kumar. Für die Lithium-Ionen-Akkus spricht indes das weitere Verbesserungspotenzial im Bereich der Kapazität. Am Argonne National Laboratory haben Forscher durch Verwendung von Manganoxid in den Elektroden eine Steigerung um 30 Prozent erzielt, berichtet Technology Review. Nun wollen die Wissenschaftler die Entladegeschwindigkeit der neuartigen Batterien verbessern, um sie für PHEFs nutzbar zu machen. Noch spektakulärer ist die mögliche Kapazitätssteigerung auf das Zehnfache durch Silizium-Nanodrähte, die Forscher der Universität Stanford im Dezember in Aussicht stellten (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=071221014 ).
Die aktuellste Meldung aus der Automobilindustrie selbst stammt von General Motors. In der Vorwoche stellte das Unternehmen ein neues Computerprogramm für Haltbarkeitstests an Lithium-Ionen-Batterien vor. Tests in den USA und Deutschland sollen sicherstellen, dass die Batterien für den Chevrolet Volt die Anforderungen erfüllen. Das PHEF soll 2010 auf den Markt kommen und 64 Kilometer Reichweite im reinen Elektrobetrieb haben. Anlässlich des Genfer Autosalons Anfang März hatten der Daimler-Konzern und der Zulieferer Continental http://www.conti-online.com eine serienreifen Lithium-Ionen-Batterie vorgestellt.
Frost & Sullivan spricht auch von Strategien, die der Markteinführung von PHEFs helfen werden. So rechnen die Analysten mit Kooperationen zwischen Batterieherstellern, Regierungen und Energieunternehmen zu diesem Zweck. Auf Zielgruppen in der Vorstadt abzuzielen, die PHEFs nachts in Garagen aufladen können, wäre gut für die anfänglichen Verkaufszahlen, so die Empfehlung der Marktforscher.
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